Berlin Mit dem Amtsantritt von Bischöfin Heike Springhart wurden in der Evangelischen Landeskirche Baden neue Weichen gestellt. Jetzt präsentierte Prälat Traugott Schächtele auf seinem Blog ein Lied vom neuem Anfang. Prälat Schächtele wird zu meiner Ordination in der Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz in Berlin erwartet.
Von Frank Bürger

Der badische Prälat Traugott Schächtele präsentiert auf seinem Blog ein neues Kirchenlied und gibt dadurch neue Impulse.
Das Lied vom neuen Anfang
24.04.2022
Gott spannt des Himmels Bogen
weit über Zeit und Raum.
Ins Leben ist gezogen,
was vorher nur ein Traum.
Im Anfangsdunkel spricht
Gott selbst: Es werde Licht!
In Buntheit strahlt die Welt,
weil Gottes Hand sie hält.
Im reichen Feld der Tage
mit denen ich belohnt,
erfüllt von Lob und Klage,
bleib ich dennoch verschont.
Im Anfangswirrwarr klingt
ein Hoffnungslied, das singt
von bessrer Zukunft schon.
Von Gott kommt mir mein Lohn.
Neu muss ich mich entscheiden,
wo meiner Zukunft Land.
Dahin mich sicher leiten
die Engel, mir gesandt.
Mein Anfangsmut wird groß.
Ich lass, was klein macht, los,
setz Schritte, fest und weit,
in Gottes neue Zeit.
Wenn Nichtigkeit und Sorgen
die Seele hintergehn,
blüht mir neuer Morgen.
Vor Gott kann ich bestehn.
Der Anfangszweifel quält
nicht länger mehr. Es zählt,
was mir längst zugesagt.
Der Aufbruch sei gewagt.
Die alten Grenzen schwinden.
Der Horizont rückt nah.
Voll Staunen kann ich finden,
was bisher ich nicht sah.
Vom Anfangszauber bleibt,
was Furcht und Angst vertreibt
und stark macht Herz und Sinn.
Geschenk ist, dass ich bin.
(Text: Traugott Schächtele – Melodie EG 112: Auf, auf, mein Herz, mit Freuden)
Die Verbundenheit von Schwetzingen nach Potsdam und Berlin hat etwas. Der badische Prälat Traugott Schächtele hat einige Kontakte nach Berlin und Brandenburg. So kam er angesichts des 200. Geburtstags der badischen Landeskirche dazu den Text für ein Jubiläumslied zu schreiben.
Seine Biografie, zu ersehen auf der Homepage der Evangelischen Landeskirche Baden, lässt schon aufhorchen:
Geboren 1957 in Wolfenweiler (Markgäflerland), verheiratet, fünf erwachsene Kinder. Nach Abitur und Zivildienst Theologiestudium in Freiburg, Tübingen, Basel und Heidelberg; nach dem Lehrvikariat in Karlsruhe-Wolfartsweier Pfarrvikariat in Rheinau-Freistett und Ettlingen; in Ettlingen (Luthergemeinde) dann von 1992 bis 1998 Gemeindepfarrer, danach bis 2007 hauptamtlicher Dekan im Kirchenbezirk Freiburg; im Anschluss daran Professor an der Evangelischen Hochschule in Freiburg (Systematik/Homiletik) sowie Landeskirchlicher Beauftragter für den Prädikantendienst.
Seit dem 1.8.2010 als Nachfolger von Ruth Horstmann-Speer Prälat für den Kirchenkreis Nordbaden.
Musikalisch zur Seite stand ihm dabei Musikdirektor Detlev Helmer: Ich erinnere mich noch genau daran, als er 1983 bei seiner Bewerbung die „Vater unser-Sonate“ aus op. 65 von Felix Mendelssohn-Bartholdy in der Schwetzinger Lutherkirche spielte. Seine Biografie ist zu entdecken auf der Seite der Schwetzinger Kantorei.
Detlev Helmer erhielt seine musikalische Ausbildung in Berlin. Er studierte an der Staatlichen Hochschule der Künste (damals HDK) Kirchenmusik, u.a. bei Peter Wackwitz, Rudolf Heinemann, Helmut Barbe, Dieter Schnebel, Christian Grube und Hans Hilsdorf. 1981 legte er das A-Examen ab.
Es folgte ein Gaststudium in Chorleitung an der Kirchlichen Hochschule Berlin bei Martin Behrmann.
Seit 1983 ist er Bezirkskantor im Ev. Kirchenbezirk Südliche Kurpfalz und in der Ev. Kirchengemeinde Schwetzingen. Seine Schwerpunkte sind Chorleitung, Orgel, Kinderchor, Gottesdienste, Konzerte, Aus- und Fortbildungen. Zu seinen Choraufführungen zählen A-capella-Konzerte, Kindermusicals, Gospelkonzerte mit Band und große Chor-Orchester-Werke (Requien, Messen, Passionen, Oratorien). Unter seiner Leitung und Mitwirkung erhielten moderne Werke in Schwetzingen ihre Ur- und Erstaufführung (z.B. Kantate „Hoffnung von unten“ und Zyklus „Der Stein“ von Burkhard Kinzler, „Requiem für einen polnischen Jungen“ von Dietrich Lohff, Werke von Benjamin Helmer und Timo Jouko Herrmann, Motetten von Antonio Salieri, Werke für Orgel und Percussion).
Er leitet zur Zeit regelmäßig sechs Chöre und gemeinsam mit einem Kollegen im evangelischen Kirchenbezirk den Projektchor „Cappella vocale“.
1995 erhielt die evangelische Stadtkirche Schwetzingen auf seine Initiative eine neue Orgel, erbaut von der Firma Förster & Nicolaus (Lich/Hessen). An ihr finden regelmäßig Konzerte statt.
Detlev Helmer konzertiert im In- und Ausland. Er ist Komponist von Kinder-Musicals, Chor- und Orgelwerken.
2016 wurde ihm für seine Verdienste von der badischen Landeskirche der Titel „Kirchenmusikdirektor“ verliehen.
Barbe studierte an der Berliner Kirchenmusikschule. Seine Lehrer waren Gottfried Grote und Ernst Pepping. Von 1952 bis 1975 war er Kantor an der St.-Nikolai-Kirche (Spandau), danach bis zu seiner Emeritierung Professor an der Hochschule der Künste Berlin.
1956 wurde auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Frankfurt am Main sein Musical Halleluja, Billy auf eine Textvorlage von Ernst Lange aufgeführt.
Die Verbindung der Evangelischen Weihnachtskirchengemeinde zum Stift sind wichtig. So zeichnete Diakonin Katja Krähe vom Johannesstift für die Einsegnung der Konfirmanden in der Weihnachtskirche zu Pfingsten 2021 verantwortlich.
So ist es, dass sich der Sänger und Kirchenmusiker Detlev Hesse und Kantor Dr. Trinkewitz bereit erklärten, das Projekt umzusetzen.
Dabei spielte Trinkewitz an der historischen Reger-Orgel.
Die Orgel wurde 1913 von der Orgelbaufirma G. F. Steinmeyer & Co. ursprünglich für den Schützenhaus-Saal in Meiningen, mit einem fahrbaren Spieltisch erbaut. Das Instrument wurde am 19. April 1914 von Karl Straube eingeweiht. Die Disposition weist Züge der elsässischen Orgelbaureform auf. Die Disposition geht im Wesentlichen auf die Zusammenarbeit der Firma Steinmeyer mit Max Reger zurück. Aufgrund eines Inserates kaufte die Gemeinde 1937 die Max-Reger-Orgel für 8.500 Reichsmark. Die Orgelbauwerkstatt Christian Scheffler aus Sieversdorf restaurierte 2006/2007 die Orgel, befreite sie von den wenigen Zutaten der 1960er-Jahre und verkabelte den Spieltisch neu. Das Taschenladen-Instrument hat 45 Register auf drei Manualen und Pedal. Spiel- und Registertrakturen sind elektropneumatisch. Das Instrument ist eine erhaltenswerte Denkmalorgel, liefert einen wichtigen Beitrag zur Aufführungspraxis der spätromantischen Orgelmusik und befindet sich praktisch im Originalzustand. Nach der Restaurierung kann man die Orgel in der regelmäßig stattfindenden Haselhorster Orgelstunde, die vom Kantor Jürgen Trinkewitz ins Leben gerufen wurde, hören.
Der historische Hintergrund
1821 schlossen sich Lutheraner und Reformierte zu einer „Vereinigten Evangelisch-Protestantischen Kirche im Großherzogtum Baden“ zusammen, mit lückenlosem Konsens in den Fragen des Bekenntnisses, des Kultus, der kirchenrechtlichen Rahmenbedingungen und der Finanzen.
Hier Infos zur neuen Bischöfin auf ihrer Homepage.
Ich bin evangelische Theologin und Pfarrerin der Johannesgemeinde in Pforzheim.
Von 2010-2019 war ich Studienleiterin des Theologischen Studienhauses Heidelberg. Die Verbindung von wissenschaftlicher Theologie und kirchlicher Praxis ist mir ein zentrales Anliegen.
Ich bin außerplanmäßige Professorin für Systematische Theologie an der Theologischen Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.
Von 2015-2017 war ich Research Associate / Project Consultant im Enhancing Life-Projekt der University of Chicago und der Ruhr-Universität Bochum. Neben meiner Lehrtätigkeit an der Universität Heidelberg hatte ich Lehraufträge an den Universitäten Bochum und Zürich.
Außerdem bin ich Absolventin der pastoralpsychologischen Fortbildung der badischen Landeskirche (PPFS) und Sprecherin der „Sonntagsgedanken“ im SWR.
Das Klotz Verlagshaus bringt ein Buch mit ihr als Hauptautorin heraus. Die Deutsch-Polnischen Nachrichten sind eng mit dem Verlag verbunden.

HOFFNUNGSSTUR UND GLAUBENSHEITER
Autor*innen: Heike Springhart, Annette Kurschus, Jürgen Moltmann, Evelyn Finger
Die neue badische Landesbischöfin, Heike Springhart, wendet sich als Hauptautorin mit diesem Buch an ein Breitenpublikum in Deutschland. Es handelt sich um eine Grundsatzschrift zur theologischen Profilierung der evangelischen Kirchen (und anderer Kirchen) im Zeitalter kirchlicher Herausforderungen. Es zeigt und verdeutlicht auch ihr Anliegen, allen anstehenden kirchlichen Prozessen mehr theologische Tiefe und zugleich eine gewisse Glaubensheiterheit zu verleihen, die begründet und nicht naiv ist.
Ein Gewinn für das Buch ist, dass der deutschlandweit renommierte Theologe Jürgen Moltmann, bekannt für „Theologie der Hoffnung“ und Annette Kurschus, die höchste Repräsentantin des Protestantismus in Deutschland, Beiträge zum Buch liefern werden. Einen vierten Beitrag wird Evelyn Finger liefern – sie leitet das Ressort „Glauben und Zweifeln“ von „Die Zeit.“ Das Buch wird vier Perspektiven einnehmen: Die Hauptautorin ist kirchenleitend, flankiert wird ihr Text von einem der bekanntesten Theologen Deutschlands und von einer Vertreterin des deutschen Journalismus/Die Zeit. Die Einführung kommt von der Ratsvorsitzenden, Annette Kurschus. Eine bessere personelle Aufstellung für ein solches Buch ist nicht denkbar, das genau zur richtigen Zeit erscheint und wichtige Impulse zur Kirche liefert.
Umfang: 120 Seiten
Einband: Hardcover
Format: 14,9 x 21 cm
Preis 19,90 €
interessante zusammenhänge. vielen dank, lieber frank.
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