
Es ist gut zu wissen:
Mit dem Ostersonntag beginnt die österliche Freudenzeit (Osterzeit), die fünfzig Tage bis einschließlich Pfingsten dauert.
Die Emmausjünger
Die Emmaus-Geschichte nach Lukas 24
Es war Abend geworden,
zwei Männer wanderten von Jerusalem
zu dem kleinen Dorf Emmaus.
Sie waren Freunde Jesu gewesen.
Traurig, gebeugt und niedergeschlagen gingen sie
nebeneinander her und unterhielten sich miteinander.
„Nun ist alles vorbei“,
klagte der eine.
Jesus ist tot.
Aber wir hatten gehofft,
dass er unser König wird!“
„Ja!“ fiel der andere ein,
warum musste Jesus nur sterben?
Wir werden es nie begreifen.“
Als sie so redeten,
holte ein Fremder sie ein.
Erst bemerkten sie ihn gar nicht,
so waren sie in ihr Gespräch vertieft.
Doch der Fremde sprach sie an und
ging mit ihnen ein Stück ihres Weges:
„Von wem redet ihr?
Warum seid ihr so traurig?“
Die beiden blieben stehen
und sahen den Fremden erstaunt an.
„Wie?“ fragten sie ihn.
„Du weißt nicht, was in Jerusalem geschehen ist?“
„Was denn?“, fragte der Fremde.
Da fingen sie an, miteinander zu reden und
Ihr Herz auszuschütten. Es brach ihr ganzer Schmerz
aus ihnen heraus:
„Kennst du Jesus von Nazareth?“
Er wurde verurteilt, ans Kreuz genagelt und starb
wie ein Verbrecher obwohl er nur Gutes getan hat.
Wir hatten gehofft, er sei der Retter und würde
unserem Volk Israel helfen, retten und befreien wird.
Doch nun ist er schon drei Tage tot
und damit alles, was wir gehofft und geglaubt haben.
Aber stell dir vor:
Heute Morgen kamen Frauen aus unserer Mitte,
die haben uns erschreckt als sie sagten: „Jesus lebt!
„Wir waren am Grab und haben es leer vorgefunden.“
„Ach ihr!“, rief der Fremde.
„Warum wollt ihr nicht glauben, was doch schon die Propheten
Vorausgesagt haben?
Musste es nicht so geschehen? Wenn Jesus der Retter ist,
musste er dann nicht leiden und sterben und auferstehen?“
Und er erklärte ihnen alles, was in den Heiligen Schriften
Über den Retter stand.
Die beiden hörten aufmerksam zu,
wie lebendig der Fremde die Schriften auslegte!
Ganz anders als die Gelehrten!
So etwas hatten sie noch nie gehört.
Wer konnte dieser Fremde nur sein?
Es war schon spät,
als sie endlich in Emmaus ankamen.
Die Sonne ging bereits unter.
Da nahm der Fremde Abschied und wollte weiterziehen.
Aber die beiden drängten ihn und luden ihn ein:
„Zieh bitte nicht weiter!
Bleibe bei uns, denn es will Abend werden.“
Da ging der Fremde mit in die Herberge
und setzte sich mit ihnen zu Tisch.
Und er nahm das Brot,
dankte Gott und brach es
Und gab es den beiden.
Da schauten sie ihn erstaunt an und
es gingen beiden die Augen auf.
Mit einem Mal begriffen sie, wer da bei ihnen saß,
Jesus war es, ihr Retter und Herr!
Leibhaftig saß er vor ihnen.
Er lebte!!!
„Jesus“, wollten sie rufen,
„Bist du es wirklich?“
Aber da war Jesus nicht mehr zu sehen.
Die Freunde sahen sich betroffen an.
„Wie ist das nur möglich“, fragten sie sich:
Den ganzen Weg ging Jesus mit uns, aber wir haben ihn nicht erkannt.
Und doch!
Wie ging uns das Herz auf,
als er mit uns sprach und uns
die Heilige Schrift auslegte.
Da hielt es sie nicht mehr in ihrem Haus.
Schnell packten sie das Essen ein
und liefen noch am selben Abend
nach Jerusalem zurück,
und breiteten die freudige Nachricht aus…
Autor: Angela Schweitzer, Potsdam