An der Orgel: Pascal Georges
Berlin. Am Wochenende gab es in der Spandauer Lutherkirche einen Orgelwettbewerb. Der Wettbewerb vom 5. bis 6. Juni 2021 richtete sich an ehren- und nebenamtliche Organist*innen der Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Schirmherr war Bischof Dr. Christian Stäblein. Ein Sonderpreis von 250,- € wurde vom Evangelischen
Johannesstift für die mustergültige Aufführung eines Stücks von Ernst Pepping vergeben. Stiftsvorsteherin Anne Hanhörster war bei der Preisverleihung mit dabei. Reimar Apel war hier der Gewinner.
Von Frank Bürger
Die Berliner Kirchenmusikschule im Johannesstift befand sich von 1928 bis 1998 im „Heinrich-Schütz-Haus“ des Evangelischen Johannesstifts Berlin im Ortsteil Hakenfelde. Träger der Schule waren gemeinsam das Johannesstift und die heutige Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. 1998 wurde das Institut an die Universität der Künste Berlin angegliedert und gab das Gebäude in Spandau auf.Gedenktafel am „Janusz-Korczak-Haus“, Schönwalder Allee 26, in Berlin-Hakenfelde
Herausragende Persönlichkeit in der Geschichte des Hauses war der Komponist Ernst Pepping. Er lehrte ab 1934 an der Kirchenmusikschule und wohnte bis zu seinem Tode 1981 dort.
Die Studenten an der Spandauer Kirchenmusikschule bildeten die Basis der „Spandauer Kantorei“, eines gemischten Chores, der mit zahlreichen Konzerten, Rundfunkaufnahmen etc. in der Öffentlichkeit Berlins präsent war. Weitere herausragende Lehrpersonen waren der Komponist Heinz Werner Zimmermann, seine Frau Renate Zimmermann, die Organisten Heinz Lohmann und Karl Hochreither, die Komponisten Isabel Mundry, Franz Martin Olbrisch und Winfried Radeke und die Dirigenten Hanns-Martin Schneidt und Helmuth Rilling (bis 1966). Insgesamt wurden in 70 Jahren ca. 500 Kirchenmusiker ausgebildet.
Am 5. Juni fand in der Spandauer Lutherkirche ein ganz besonderes Orgel-Ereignis statt: 15 ehren- und nebenamtliche Organistinnen und Organisten aus der Landeskirche Berlin-Brandenburg- schlesische Oberlausitz (EKBO) trafen sich zu einem Orgelwettbewerb. Sie kommen aus allen Altersstufen von 11 bis 80 Jahren und aus allen Regionen von Berlin und Brandenburg. Da es um Orgelspiel im Gottesdienst geht, mussten nicht nur interessante Stücke für Vor- und Nachspiele präsentiert werden, sondern auch Choräle mit pfiffigen Einleitungen. Der Wettbewerb war in drei unterschiedliche Schwierigkeitsgrade unterteilt.
Die Organisation teilten sich der VKBO, die Arbeitsstelle für Kirchenmusik der EKBO und die Luther-Kirchengemeinde, es gab eine Vielzahl von Preisen zu gewinnen.
Der Wettbewerb wurde von vielen Partnern unterstützt, darunter sind bekannte Noten-Verlage und Orgelbauwerkstätten. Das in der Nachbarschaft liegende Johannesstift hat zusätzlich einen Extrapreis gestiftet für eine beispielhafte Aufführung eines Werks von Ernst Pepping. Die Jury ist mit namhaften Organistinnen und Organisten besetzt.
Austragungsort war die Lutherkirche Berlin Spandau mit ihrer 2015 erbauten Hugo-Mayer-Orgel (28/II/P, Winddrossel, Setzeranlage). Durch ihre Vielseitigkeit konnten die Teilnehmenden im wörtlichen Sinne alle Register ihres Könnens ziehen. Die Öffentlichkeit war zum Zuhören beim Wettbewerb zugelassen
Die Wettbewerbs-Vorspiele fanden am 5. Juni von 10:00 bis 18:00 statt. Am 6. Juni spielten einige Preisträger um 10 Uhr im Gottesdienst der Lutherkirche die Orgel. Die Andacht mit der Preisverleihung wurde um 16 Uhr gefeiert, natürlich mit Vorführungen weiterer Preisträger. Landesbischof Dr. Christian Stäblein hat es sich nicht nehmen lassen, die Schirmherrschaft über den Wettbewerb zu übernehmen und fand würdigende Worte. „Musiker sind die ersten Apostel“, stellte der Bischof fest und würdigte das Engagement der Organisten bei der Weitergabe von Gottes Botschaft.
Die liturgische Gestaltung der Abschlussandacht lag in den Händen von Pfarrer Karsten Dierks
Deutsch-Polnische Nachrichten 