
Berlin. Es war ein Besuch besonderer Art. Beim Frauenkreis der Evangelischen Kirchengemeinde Schwetzingen präsentierte ich eine Premiere: „Albert Schweitzer in Schwetzingen“. Ein Stein auf dem Weg zum „Albert Schweitzer Club“.
Von Frank Bürger
Das Lutherhaus in Schwetzingen ist ein echter Hingucker: Selten klappt die Verbindung von Altem und Neuem, Sakralem und Profanem so gut wie hier. Das Gebäude ist aber nicht nur wegen seiner Architektur einen Besuch wert, sondern auch wegen des kulturellen Programms, das im Innern des Hauses veranstaltet wird.
Die Geschichte des modernen Baus begann 2004 mit einem Unglück. Ein Brand hatte das vorherige Gebäude im Schatten der Evangelischen Stadtkirche vollkommen zerstört. Im Anschluss wurde eifrig an einem Neubau gearbeitet und nur drei Jahre später konnte er abgeschlossen werden.
Quelle: Reservix
Der Autor hat den sich angrenzenden Kindergarten besucht, nach Kinderchor folgte Erwachsenenchor, Posaunenchor und die Ausbildung der Jungbläser. 1996 verließ ich nach Lehrvikar die Region. Einer derjenigen, die mit bei dem Vortrag im Lutherhaus dabei war, es war ein Wegbegleiter von mir von Anfang an, Lehrer, und er kannte den Albert-Schweitzer-Club in Schwetzingen, von dem Carla Thompkins in ihrem Buch „Opa, Onkel Hellmut, Castadarrow und ich“ berichtet.
Der Buchinhalt:
Die Autorin Carla Thompkins (Jg. 1950) erzählt autobiografisch von siebzig gelebten Jahren. Sie wächst in einem Haushalt mit vier Generationen auf, mit Oma, Opa und Onkel Hellmut, aber ohne Vater und Mutter. Im Vor-schulalter erkrankt das Mädchen schwer an einem Virus. Zwei Jahre lang darf es keinen Kindergarten besuchen. Ihre Spielplätze sind eine geräumige Altbauwohnung und ein großer Schlosspark. Unter den Besuchern ist auch der Theologe, Philosoph, Musiker und Arzt Albert Schweizer. Der Friedensnobelpreisträger, liebevoll Onkel Berti genannt, gibt dem Mädchen einen Satz mit auf ihren Lebensweg: »Die meisten Menschen ziehen den Wein zurück, wenn Gott ihnen einschenken will!« – Diese Begegnung scheint zunächst keinen Einfluss auf die Neunjährige zu haben. Sie bleibt ein schüchternes Mädchen. Aber dann, als junge Frau!Schweizers Lern- und Lebensstil scheinen Ansporn zu sein, Ähnliches zu tun: Sie vollzieht ihre geistige Transformation an Orten im In- und Ausland, in verschiedenen Berufen und nicht zuletzt mit ihrem Ehemann. Die Kraft für den eigenen Wandel und ihr Wunsch, dem Wohl der Menschheit zu dienen – als international tätige Regierungs-, Bildungs- und Kommunikationsberaterin – ist Folge ihrer geistigen Beheimatung. Lebensthemen wie Familiensinn und Gemeinschaftsgefühl, Verbesserung des menschlichen Zusammenlebens, Freundschaft und Verantwortung, Hilfsbereitschaft, Krankheit, Abschied und Sterben werden in einfachen, direkten Worten mit einer großen Leichtigkeit erzählt.
„Der Journalist und Theologe Frank Bürger ging den Darstellungen unserer Autorin Carla Thompkins aus ihrem biografischen Text „Opa, Onkel Hellmut, Castadarrow und ich“ nach. Das Bändchen eröffnete im April 2022 unsere „Reihe Biografie“. Als Kind hatte Carla Thompkins in Schwetzingen den Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer getroffen. Mehr noch: Ihr Onkel Hellmut Cramm pflegte als junger Student vertrauten Umgang mit Schweitzer – in Schwetzingen, in Frank Bürgers Heimat! Der Autor begab sich auf Spurensuche.
Sein Text erschien zuerst auf der Seite der Deutsch-Polnischen Nachrichten und wird hier mit freundlicher Genehmigung des Autors veröffentlicht„, so ist es auf der Seite des Erzählverlages erschienen.
Ausgangspunkt der Reise, die nach Basel und Schwetzingen führte, war die Ordination m Mai 2022.

Der Potsdamer Literat Klaus Hugler schenkte mir das oben genannte Buch, nach dem ich mich auf Spurensuche machte. DIe Fahrt nach Basel zu Onkel Hellmut brachte viele weiter Erkenntnisse.

Der Wegbegleiter artikulierte, er habe sich auch das Buch zu „Kloster Götschendorf“ in der Stadtbibliothek ausgeliehen.
Hier einige Noten dazu
Hier einige wichtige Sequenzen zu Albert Schweitzer in meinem Buch.
Auf diesem Weg von Schwetzingen über Schwedt, Potsdam und Götschendorf stand immer die Liturgie im Vordergrund.
Es ist 13 Jahre her. Da gab es in der Schlosskirche Criewen eine besondere Taufe. Sie gehört zu den Akzenten, die mein Leben prägten. Es war die Taufe meiner Tochter Anastasia in dieser Schlosskirche in der Uckermark. Wer hätte ahnen können, dass dieser Flecken Erde in meinem Leben eine besondere Rolle spielt.
Hier lag die Liturgie in meinen Händen. In dieser so historisch besonderen Kirche fand zudem das Erteilen der Beauftragung zur Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung statt. Diese stand unter Leitung von Justus Werdin, dem späteren Ostbeauftragten der Landeskirche. Auch hier spielte Wolfgang Huber eine besondere Rolle. Immer wieder hatten solche liturgischen Impulse auch gesellschaftliche Folgen. Das bedeutet die Entwicklung der Marke „Albert-Schweitzer-Tee“. Mit beteiligt waren Justus Werdin und Jürgen Lindner, Kantor des Evangelischen Johannesstifts Berlin. Die Teesorte wurde im Garten zu Greifenberg, in der Nähe von Angermünde angebaut. 30 Jahre lang war er Pfarrer in der Uckermark; nun rufen Berlin und Frankfurt/ Oder: Pfarrer Dr. Justus Werdin wurde am 2.n November 2016 in der Friedenskirche zu Frankfurt/Oder in sein Amt als Referent für Osteuropa und grenzüberschreitende Ökumene eingeführt. Zum Einführungsgottesdienst luden das Berliner Missionswerk, der Evangelische Kirchenkreis Oderland-Spree und das Ökumenische Europa- Centrum Frankfurt/Oder ein. Dr. Werdin löste Pfarrer Wolfgang Iskraut ab, der das Amt bis Oktober ausübte. Bei der Entwicklung des markenrechtlich geschützten Albert-Schweitzer- Tees war Justus Werdin maßgeblich und verantwortlich beteiligt. In Rücksprache mit der Albert-Schweitzer-Begegnungsstätte in Weimar hatte Jürgen Lindner, Kantor des Evangelischen Johannesstifts in Berlin, die Idee, eine eigene Marke zu kreieren. Über Vertreter aus Weimar erfuhren wir davon, dass Albert Schweitzer es liebte, in Lambarene mit einer Kanne Tee den Abend ausklingen zu lassen. Über Inhalt und Geschmack soll später berichtet werden. Derzeit wird
der Tee unter Obhut des stellvertretenden Superintendenten des Kirchenkreises Uckermark, Dr. Justus Werdin, nach Schweitzers Vorstellung liebevoll im uckermärkischen Greifenberg angebaut. Es ist gut, dass wir die Uckermark mit ihren Armutsproblemen und der Weite des Landes gewählt haben. Noch dazu befinden wir uns hier im Heimatland der Bundeskanzlerin Angela Merkel. Einige Kilometer von Greifenberg entfernt hat der ausgeschiedene Ministerpräsident Matthias Platzeck eine Datsche. Im Sinne des ethischen Prinzips von der „Ehrfurcht vor dem Leben“ ist dies ein guter Platz für den Albert-Schweitzer-Tee.“
Am Ende des Vortrags in Schwetzingen durfte ich mit Gebet und Segen an alter Heimat liturgisch aktiv werden.
Leider kann jetzt der Tee dort nicht mehr angebaut…es gibt viele Ideen und Helfer. Das Team hofft, bald die Idee von Albert Schweitzer auch in Schwetzingen lebendig werden zu lassen.
Mit sozialem Ziel ist man nun auch dabei, noch mehr Licht in das Schwetzinger Ereignis zu bringen.
