Im Voraus gesalbt zum Begräbnis

Berlin. In Verantwortung von Pfarrer Dr. Lorenz Wilkens beschäftige ich mich über das Wirken von Fjodor Dostojewski auf den Theologen Karl Barth, vor allem in seiner Jugendzeit. Empfohlen von Wilkens: Sein Buch „Im Voraus gesalbt zum Begräbnis“

Von Frank Bürger

Die Stellung Wilkens zwischen Pfarramt und Wissenschaft sowie kirchlicher Theologie und säkulärer Religionswissenschaft zeigen einerseits seine Distanz von der kirchlichen Dogmatik, die immer eine Zensur über die Exegese ausgeübt hat, und andererseits seine Nähe zu Gedankengängen der säkularen Wissenschaften – besonders der Psychoanalyse – und das Ganze im Zusammenhang mit der Bemühung um eine Rettung kirchlichen Erbes in Zeiten des Niedergangs der Amtskirche.

Zum Autor: Lorenz Wilkens, geboren 1943, Studium der evangelischen Theologie und Philosophie in Tübingen sowie der Religionswissenschaft in Berlin. Hier promovierte er über Hegel und Schelling und habilitierte sich mit der Studie „Figuren der Vermittlung in den Evangelien“.

Nach dem zweiten theologischen Examen in Berlin arbeitete er als Pfarrer und Religionslehrer und in der kirchlichen Erwachsenenbildung in Berlin, außerdem als Privatdozent am Institut für Religionswissenschaften der Freien Universität Berlin und als Sekretär der landeskirchlichen Arbeitsgruppe zu Kirchenkampf und Zwangsarbeit.

Besonders sind die vielen Predigten, die praktisch zur Ausführung kamen. Ich konnte von seiner Predigtkunst als Pfarrer im Ehrenamt an der Evangelischen Weihnachtskirche profitieren. Hier kam seine intensive Auseinandersetzung mit dem Alten Testament zum Tragen. Besonders beeindruckend und mit Fokus zum Neuen Testament die Gestalt des Elia.

Am Anfang die Auseinandersetzung mit dem Zusammenhang von Eros und die Verantwortung für Sprache, hier schon der Bezug zur säkularen Welt mit einem Zitat aus der Oper „Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart.

Pamina:

Bei Männern, welche Liebe fühlen,

fehlt auch ein gutes Herze nicht.

Papageno:

Die süßen Triebe mitzufühlen,

ist dann der Weiber erste Pflicht.

Beide:

Wir wollen uns der Liebe freu’n,

wir leben durch die Lieb’ allein.

Pamina:

Die Lieb’ versüßet jede Plage,

ihr opfert jede Kreatur.

Papageno:

Sie würzet uns’re Lebenstage,

sie wirkt im Kreise der Natur.

Beide:

Ihr hoher Zweck zeigt deutlich an:

nichts Edler’s sei, als Weib und Mann.

Mann und Weib, und Weib und Mann,

reichen an die Gottheit an.

Im Jahr 1861 wurde  in Wien-Wieden (4. Bezirk) die Schikanedergasse nach ihm dem Liedtexter Emanuel Schikaneder benannt. Auch in Regensburg und München-Pasing sind Straßen nach ihm benannt. Wie Wolfgang Amadeus Mozart, Leopold Mozart und Carl Giesecke war Schikaneder Freimaurer. Aufgenommen wurde er in der Regensburger Freimaurerloge Carl zu den drei Schlüsseln. Sein Aufnahmegesuch vom 14. Juli 1788 ist erhalten und befindet sich im Deutschen Freimaurer-Museum in Bayreuth.

In der Mitte des Wilkens-Buches befindet sich eine Predigt zur Salbung in Bethanien.  Diese Salbung mit all seiner Bedeutung zeichnet Jesus als „König“ aus.

„Worin liegt die königliche Würde, die auch durch den Tod bestätigt wird? Es ist die Würde, die nur die Liebe sehe kann.“

Mit großer Emotio auch die Beschäftigung mit den Heilungsberichten im Markusevangelium.

Im Markusevangelium sind vor allem Wunder- und Exorzismusgeschichten verarbeitet, während Worte Jesu im Vergleich zu Lukas und Matthäus eher selten auftreten. Daraus wird geschlossen, dass dem Verfasser vor allem Heilungswunder als Traditionen vorlagen, die wahrscheinlich der Missionsarbeit entstammten.

Damit baut Wilkens auf einem früheren Werk auf: „Deine Treue hat dich geheilt“. Studien über die Heilungsmacht Jesu und die apokalyptische Erwartung im Markusevangelium

Toll ist, dass Wilkens auf originale Textstellen in Originalsprache zurückgreift. Aber kein Hindernis für Laien, sich auch mit dem Buch zu beschäftigen

Bibliografie

ISBN/GTIN978-3-942527-90-3

Produktart Buch

Einbandart Gebunden

Format Paperback (Deutsch)

Verlag

CAoss

Erscheinungsort Potsdam

Erscheinungsdatum 15.08.2020

Auflage 150. Aufl.

Sprache Deutsch

Lorenz Wilkens mit Frank Bürger in der Weihnachtskirche

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