
Impulse aus Taizé
Jesaja sagt: Eines Tages wird der Geist aus der Höhe über uns ausgegossen. Dann wird mein Volk an einer Stätte des Friedens wohnen.
Jes 32,15-20
Berlin. Gedanken kommen dieses Mal von Angelika Zädow, Superintendentin in Potsdam, Siegfried Weber, stellvertretender Dekan in Karlsruhe. Es gibt Tipps aus dem und für den Religionsunterricht, Einspielungen von Michael Reichert und von Ann-Helena Schlüter. Es läuten die Glocken der evangelischen Dorfkirche in Wandlitz (BAR). Es gibt Impulse für Kinder und Jugendliche von Redaktionsmitarbeiterin Juliane Heger. Es gibt eine Buchempfehlung vom Klotz-Verlag, eine Filmempfehlung kommt von Klassikradio. Jazziges kommt über Andreas Discher vom Jazznet Spandau. Besonders sind die Orgelnoten der Stiftung Orgelklang.
Von Frank Bürger
Infos aus und für den Religionsunterricht
„Ravensbrücker Botschafterin“: Woidke gratuliert Historikerin
Dr. Bärbel Schindler-Saefkow zum 80. Geburtstag
Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke gratuliert der Historikerin und Brandenburger Landesordensträgerin, Dr. Bärbel Schindler-Saefkow, herzlich zum 80. Geburtstag am kommenden Freitag (3. März). In einem Brief an die Jubilarin betont er: „Mit Ihnen wurde 2002 erstmalig eine Vertreterin der zweiten Generation Generalsekretärin des Internationalen Ravensbrück-Komitees. Dies setzte Maßstäbe und wies in die Zukunft.“
Woidke weiter: „In Anerkennung Ihres großen beruflichen und ehrenamtlichen Engagements werden Sie auch `Ravensbrücker Botschafterin` genannt. Ich bedanke mich sehr für Ihren unermüdlichen Einsatz für die Aufarbeitung der Nazi-Gräueltaten und für Menschlichkeit. Sie wuchsen mit dem Vermächtnis auf: Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg! Denn Ihre Mutter wurde im Konzentrationslager Ravensbrück interniert und zum Kriegsende von der Roten Armee befreit. Ihr beruflicher Werdegang war damit quasi vorgezeichnet.“
Als Historikerin verschrieb sich Bärbel Schindler-Saefkowder wissenschaftlichen Annäherung an die Lagergeschichte von Ravensbrück. In akribischer Forschung erstellte sie das Ravensbrücker Gedenkbuch mit 13.161 namentlichen Nachweisen getöteter Frauen, Kinder und Männer.
Woidke: „Das ist ein für die Nachwelt ungemein wichtiges Werk über den menschenverachtenden unmoralischen Nationalsozialismus. Viele der menschlichen Schicksale, die nach der Befreiung unbekannt geblieben waren, wurden aufgeklärt. Als langjährige Generalsekretärin des Internationalen Ravensbrück-Komitees und als Mitglied der Lagergemeinschaft und des Freundeskreises Ravensbrück schlugen Sie Brücken von der Vergangenheit in Gegenwart und Zukunft. Unermüdlich gaben Sie Ihr Wissen und Ihre Erfahrungen an die junge Generation weiter.“
Woidke wünscht der Jubilarin im neuen Lebensjahr Kraft, Zuversicht und Freude sowie einen schönen Geburtstag im Kreise von Familie und Freunden.
Bärbel Schindler-Saefkow ist die Tochter der beiden kommunistischen Widerstandskämpfer Änne und Anton Saefkow. Änne Saefkow war in Ravensbrück inhaftiert und wurde 1945 von der Roten Armee befreit. Anton Saefkow, dessen Widerstandsgruppe auch Kontakte zu den Kreisen des 20. Juli unterhielt, wurde am 18. September 1944 in Brandenburg an der Havel von den Nazis hingerichtet.
Die Dokumentation „Einer von uns“, die Idee stammt von mir, führt auch nach Ravensbrück
Musikbeitrag für Klassikfreunde
Wachet und betet!
Wachet und betet … Es läuten die Glocken der evangelischen Dorfkirche in Wandlitz (BAR).
Hier der Link zur Kirchengemeinde
Impuls aus Karlsruhe
Buchempfehlung

Mein Buch gibt es jetzt auch im Buchhandel, so hier im Evangelischen Johannesstift Berlin
Es war das Lieblingsjagdschloss von Fürst Leopold IV., dem Vater von Dr. Armin Prinz zur Lippe. Heute hat auf dem Gelände das westlichste Kloster der russisch-orthodoxen Kirche seinen Sitz. Die Rede ist von Schloss Götschendorf in der Uckermark, das der letzte regierende Fürst Lippes 1910/11 erbauen ließ.
Heute sitzt Abt Daniil gerne in einem runden Pavillon aus Holz, in der er gerne Gäste einlädt.
Das Kloster Götschendorf ist das einzige Kloster der Berliner Diözese der russisch-orthodoxen Kirche. Der Russland-Journalist Norbert Kuchinke stieß auf seiner Suche nach einem Standort für ein von ihm geplantes russisch-orthodoxes Kloster in der Nähe Berlins auf das Gelände. Nach anfänglichem Zögern der einheimischen Verantwortlichen halfen schließlich Kontakte in die Potsdamer Staatskanzlei und die Fürsprache von Pfarrer Horst Kasner, Vater der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel, aus Templin bei der Verwirklichung des Projekts. Der Macher vor Ort ist Abt Daniil Irbits. Mit vielen Farbbildern beschreibt das Buch Vergangenheit und Gegenwart des Klosters sowie des Herrenhauses.
Das Gut mit Herrenhaus ist seit dem 15. Jahrhundert im Besitz der Familie von Arnim, 1910 wurde ein neues Gutshaus errichtet, 1942–1945 war es Jagd- und Gästehaus von Hermann Göring und bis 1975 Ferienhaus der Nationalen Volksarmee, danach des Rates des Kreises und des Ministeriums der Staatssicherheit. Seit 1990 stand es leer, 2007 wurde ein Kloster eingerichtet.
Schon seit einigen Jahren bin ich regelmäßig in diesem besonderen Kloster zu Gast. Mit Abt Daniil baute sich ein vertrauensvolles Verhältnis auf. So war er damit einverstanden, dass ich ein Buch über das Kloster und seine Geschichte schreibe. Die Recherche nahm viel Zeit in Anspruch. Aber es hat sich gelohnt: der Blick auf die Geschichte des Herrenhauses, der Blick auf die Gottesdienste im Tempel, der Blick auf die touristische Entwicklung des Geländes mit seiner besonderen Lage.
Dabei kam mir zu Gute, dass ich einige Jahre in der Uckermark journalistisch zu tun hatte. Ich kannte das Umfeld, lernte wunderbare Menschen kennen und schätzen. Der Weg führte mich auch nach Polen. Grenzüberschreitendes Denken. Diese Begegnungen spielen in dem Büchlein mit seinen vielen Abbildungen eine besondere Rolle. Es gibt einen Einblick in Vergangenheit und Gegenwart, wobei auch der Krieg in der Ukraine nicht ausgeblendet wird.
Mit unter den Besuchern der Präsentation war Lothar Priewe. Er hatte mich zu diesem Kleinod mit Weltluft vor über einem Jahrzehnt geführt. Aus dem Besuch am späten Abend entwickelte sich ein Sonderheft in der Zeitschrift „Frohe Botschaft“. Lothar Priewe und ich hatten uns über den Deutsch-Polnischen Verein PoDeSt kennengelernt, wir produzierten gemeinsam den Film „Einer von uns“, der das Leben eines Nazi-Aussteiger zeigt. Die Sonderausgabe der „Frohen Botschaft“ lieferte ein Blick in die russische Geschichte und auch auf das Kloster.
Ein Dankeschön geht an das Klotz-Verlagshaus in Bauschlott, das das Buch herausgegeben hatte.
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783949763304
Sprache: Deutsch
Umfang: 144 S., 100 Illustr.
Auflage: 1. Auflage 2023
Preis: 19,90 Euro
Empfehlung für Kinder und Jugendliche
Die Empfehlung kommt von Redaktionskreismitglied Juliane Heger
Ruby wohnt jeweils eine Woche bei ihrer Mutter am grünen Stadtrand, die darauffolgende Woche bei ihrem Vater in einer WG mitten in Bunt-Berlin. Sie liebt es, zwischen den beiden Lebenswelten hin und her zu pendeln. Vor allem, als ein Zimmer in der WG des Vaters neu vermietet wird und ein gefeierter Popstar einzieht …
Als dann auch noch ihre Mutter einen peinlichen Zeitungsartikel über Ruby schreibt, ist das Chaos perfekt. Zum Glück bequatschen die besten Freundinnen Ruby, sich mit einer Mail an die Zeitung zu wehren: „Wie es wirklich war“!
Filmtipp / Hörspieltipp
Ein Impuls von Florian Schmidt (Klassikradio)
Jazziges
Die Empfehlung kommt von Andreas Discher (Jazznet Spandau)
Orgelnoten
Auf Youtube immer wieder sehens- und hörenswert ist natürlich der Kanal von Martin Jetschke (alias Lingualpfeife). Wir sagen Dankeschön Ulrich Hacke von der Stiftung Orgelklang.