
Berlin. Die Vorstellung des Buches „Kloster Götschendorf“ in der Spandauer Kiezarena war eine besondere Premiere, mit Begegnungen und einem Austausch nach der Präsentation. Mit unter den Gästen auch Spandaus Bürgermeisterin Carola Brückner (SPD).
Von Frank Bürger
Es war nicht nur eine Reise in die Vergangenheit, sondern auch eine Momentaufnahmen: Die Präsentation meines Buches „Kloster Götschendorf“, die auf Einladung des Abgeordneten Stephan Machulik (SPD) in der Spandauer Kiezarena stattfand. Zum ersten Mal wurde das Buch über das russisch-orthodoxe Kloster in der Öffentlichkeit präsentiert.
Es war das Lieblingsjagdschloss von Fürst Leopold IV., dem Vater von Dr. Armin Prinz zur Lippe. Heute hat auf dem Gelände das westlichste Kloster der russisch-orthodoxen Kirche seinen Sitz. Die Rede ist von Schloss Götschendorf in der Uckermark, das der letzte regierende Fürst Lippes 1910/11 erbauen ließ.
Heute sitzt Abt Daniil gerne in einem runden Pavillon aus Holz, in der er gerne Gäste einlädt.
Das Kloster Götschendorf ist das einzige Kloster der Berliner Diözese der russisch-orthodoxen Kirche. Der Russland-Journalist Norbert Kuchinke stieß auf seiner Suche nach einem Standort für ein von ihm geplantes russisch-orthodoxes Kloster in der Nähe Berlins auf das Gelände. Nach anfänglichem Zögern der einheimischen Verantwortlichen halfen schließlich Kontakte in die Potsdamer Staatskanzlei und die Fürsprache von Pfarrer Horst Kasner, Vater der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel, aus Templin bei der Verwirklichung des Projekts. Der Macher vor Ort ist Abt Daniil Irbits. Mit vielen Farbbildern beschreibt das Buch Vergangenheit und Gegenwart des Klosters sowie des Herrenhauses.
Das Gut mit Herrenhaus ist seit dem 15. Jahrhundert im Besitz der Familie von Arnim, 1910 wurde ein neues Gutshaus errichtet, 1942–1945 war es Jagd- und Gästehaus von Hermann Göring und bis 1975 Ferienhaus der Nationalen Volksarmee, danach des Rates des Kreises und des Ministeriums der Staatssicherheit. Seit 1990 stand es leer, 2007 wurde ein Kloster eingerichtet.
Schon seit einigen Jahren bin ich regelmäßig in diesem besonderen Kloster zu Gast. Mit Abt Daniil baute sich ein vertrauensvolles Verhältnis auf. So war er damit einverstanden, dass ich ein Buch über das Kloster und seine Geschichte schreibe. Die Recherche nahm viel Zeit in Anspruch. Aber es hat sich gelohnt: der Blick auf die Geschichte des Herrenhauses, der Blick auf die Gottesdienste im Tempel, der Blick auf die touristische Entwicklung des Geländes mit seiner besonderen Lage.
Dabei kam mir zu Gute, dass ich einige Jahre in der Uckermark journalistisch zu tun hatte. Ich kannte das Umfeld, lernte wunderbare Menschen kennen und schätzen. Der Weg führte mich auch nach Polen. Grenzüberschreitendes Denken. Diese Begegnungen spielen in dem Büchlein mit seinen vielen Abbildungen eine besondere Rolle. Es gibt einen Einblick in Vergangenheit und Gegenwart, wobei auch der Krieg in der Ukraine nicht ausgeblendet wird.
Mit unter den Besuchern der Präsentation war Lothar Priewe. Er hatte mich zu diesem Kleinod mit Weltluft vor über einem Jahrzehnt geführt. Aus dem Besuch am späten Abend entwickelte sich ein Sonderheft in der Zeitschrift „Frohe Botschaft“. Lothar Priewe und ich hatten uns über den Deutsch-Polnischen Verein PoDeSt kennengelernt, wir produzierten gemeinsam den Film „Einer von uns“, der das Leben eines Nazi-Aussteiger zeigt. Die Sonderausgabe der „Frohen Botschaft“ lieferte ein Blick in die russische Geschichte und auch auf das Kloster.
Mit unter den Besuchern auch der Potsdamer Literat und einstige Kollege als Religionslehrer Klaus Hugler. Am 1. September 2013 luden wir gemeinsam mit dem damaligen stellvertretenden Superintendenten Justus Werdin in das Dörfchen Kummerow zu der Lesung „Russischen Welten“ ein.
Ein Dankeschön geht an das Klotz-Verlagshaus in Bauschlott, das das Buch herausgegeben hatte.
„Zum Abschluss des Tages fand in meiner SPD Kiezarena die Buchpräsentation: „Kloster Götschendorf“ von Frank Bürger statt. Eine spannende, umfassende und sehr bilderreiche Präsentation zur Geschichte und Entstehung des Klosters! Vielen Dank an Frank Bürger für den kurzweiligen Abend“, sagt Machulik.



Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783949763304
Sprache: Deutsch
Umfang: 144 S., 100 Illustr.
Auflage: 1. Auflage 2023
Preis: 19,90 Euro