Berlin (fbu) Die Aufführung von „From the Bavarian Highlands“ aus der Feder von Edward Elgar war schon ein Höhepunkt des Chorlebens unter Leitung von Stiftskantor Jürgen Lindner. Seine Ausführungen zu dem Werk gaben dem Blick eines Briten auf Bayern, mit einer besonderen musikalischen Note. Hier nun die Clips und einige Notizen zur Aufführung und zu Werk
Die Vorliebe für Richard Wagners Musik führte den englischen Komponisten Edward Elgar seit 1892 regelmäßig nach Bayreuth und München. Zwischen 1893 und 1897 verbrachten er und seine Frau Alice die Sommer in Garmisch.
Während Elgar komponierte und mit den Scenes from the Bavarian Highlands (op. 27) der Alpenregion ein musikalisches Denkmal setzte, übersetzte Alice bayerische Volksliedertexte und Schnadahüpfl ins Englische. Bevorzugter Aufenthalt war die Pension Bader in Garmisch: „Die Villa Bader befand sich in der Marktgemeinde Garmisch, im bayerischen Oberland. Unseren Inbegriff von Ruhe und Frieden fanden wir abends unten auf der Veranda; etwa eine Meile entfernt vor uns ragte der längliche Gebirgsrücken des Wettersteins mit dem steilen Waxenstein an seinem westlichen Ende auf, der das geheimnisvolle Höllental in sich birgt. Vom Haus blickt man direkt über die Holzhäuser des Marktes auf Kiefernwälder und Weiden, die im Vordergrund hoch aufragen, darüber der bloße Fels, dessen höchste Erhebungen von Schnee bedeckt sind. Der Schnee bleibt im Spätsommer nicht in größeren Mengen liegen, aber […] es kann Sturm geben: Große Wolken bedecken die nackten Gipfel etwa eine Stunde lang, gelegentlich geben sie am Rand den Blick frei und zeigen die Wucht des Sturms! Später kommt die Sonne heraus, die Wolken verschwinden und lassen die Gipfel von Neuem in Weiß erstrahlen, glänzend in der Reinheit jungfräulichen Schnees.
Dies schauen wir uns am Abend so lange wie möglich an – denn am nächsten Tag wird die Sonne das Bild zerstören und der Schnee großteils wieder verschwinden.“
Die Naturnähe in Elgars Musik wird in diesem Konzert durch stimmungsvolle Fotos, die auf eine Leinwand projiziert werden, noch direkter erfahrbar. Dadurch entsteht ein einmaliges Erlebnis für die Sinne, in dem visuelle und auditive Elemente ineinandergreifen.
Foto: Herbert Lambert (1881–1936) – National Portrait Gallery,
Die Aufnahmen
Beitrag der Kantorei in Kontakten Oktober 2019
(Quelle: Evangelisches Johannesstift)