
Berlin. Die Märchenschlösser von Bayerns König Ludwig II. werden ins Weltkulturerbe aufgenommen. Darunter auch Schloss Neuschwanstein, das im Fokus der Deutsch-Polnischen Nachrichten stand.
Von Frank Bürger
Die Märchenschlösser von Bayerns König Ludwig II. werden ins Weltkulturerbe aufgenommen. Das hat die zuständige UNESCO-Kommission entschieden. Neben Neuschwanstein werden damit drei weitere Schlösser Teil des Welterbe-Katalogs.
Die UNESCO hat die berühmten Märchenschlösser vom bayerischen König Ludwig II. zum Welterbe erklärt. Auf ihrer Sitzung in Paris nahm die Welterbekommission der UN-Kulturorganisation das Schloss Neuschwanstein, die Schlösser Herrenchiemsee und Linderhof sowie das Königshaus am Berg Schachen in die Welterbeliste auf.
Am 18. Juli 2020 hatte ich mir zu meinem Geburtstag einen Besuch auf Schloss Neuschwanstein gewünscht. Den bekam ich von meiner Frau Joanna erfüllt. Schloss Neuschwanstein, in seinem Innersten steht er in Zusammenhang mit dem Schaffenswerk Richard Wagners. Über den Richard-Wagner-Verband hatte ich schon während meiner Schulzeit die Möglichkeit, als Stipendiat in die Festspielstadt zu reisen, gemeinsam mit Musikdirektor Detlev Helmer. Ermöglicht hatte das der damalige Vorsitzende Werner Boll, der mir den Weg zu Journalismus nach meiner theologischen Ausbildung ermöglichte. Mein Bruder Roland und ich besuchten zahlreiche Veranstaltungen, im Europäischen Hof oder aber auch auf der Molkenkur.
Auch wenn es Jahrzehnte zurückliegt, es ist ein tolles Präludium zu diesem Besuch auf Schloss Neuschwanstein. Der Katalog von Julius Desing wirft einen besonderen, tiefgründigen Blick auf das Märchenschloss, über das Ludwig sein Ende fand.
Es bleibt auch in Verbundenheit mit der Gegenwart. Mein Bruder macht zu meinem Geburtstag eine Reise dorthin. Nicht selten besucht mein Freund Jürgen Lindner, Kantor des Evangelischen Johannesstifts, Füssen und das Musical zu Ludwig II.

Besonders der Thronsaal hat es mir angetan.
An der Wand gegenüber an der Balkonseite ist Moses mit den Gesetzestafeln zu sehen. Ein Motiv, das auch im Religionsunterricht in der Grundschule eine große Rolle spielt. Der Apsis gegenüber ist im oberen Bogenfeld der Stern der Weisen mit den Heiligen drei Königen als Symbol der christlichen Moralgesetze zu sehen. Die Verbindung vom Alten und Neuen Testament ist geschaffen, theologisch sehr interessant.
Darunter der Sieg des Erzengels Michaelüber Luzifer und dessen Höllensturz.
Jetzt wird es interessant: Darunter zu sehen ist der Kampf des Heiligen Georg gegen das Böse.
Das bedeutet für mich einen Zeiten- und Ortwechsel zum Kloster St. Georg in Götschendorf und damit die Verbundenheit zur russischen Kultur.
Die Beschäftigung mit dem Thema führte zum Buch zum „Kloster Götschendorf“

Viele weitere Noten zu Schloss Neuschwanstein
Die Ernennung ist die Krönung der Historie Neuschwanstein. Hier eine Pressemitteilung der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen:
„Neuschwanstein ist Bayern pur. Das Märchenschloss verbindet große bayerische Gefühle, Kunst und Kultur und auch ein bisschen Kitsch und Klischee. Es ist unser großes Wahrzeichen in Bayern und ein Besuchermagnet für Menschen aus aller Welt. Heute haben wir den Abschluss von großen Baumaßnahmen zum Erhalt dieses Wahrzeichens gefeiert. Gedacht als Rückzugsort für König Ludwig II. ist Schloss Neuschwanstein ein Ausflugsziel für über eine Million Menschen im Jahr. Das Königsschloss ist prägend für Bayern. Das wollen wir bewahren und erhalten. Mit der Restaurierung von über 2.300 Objekten und insgesamt einer Investition von knapp 23 Mio. Euro wurde die größte Restaurierung seit 1889 nun abgeschlossen. Wir wollen, dass Neuschwanstein künftig auch zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt. Haben uns dafür mit Schloss Neuschwanstein, dem Königshaus Schachen und Schloss Herrenchiemsee beworben. Drückt gern alle mit die Daumen!“, so der Bayerische Ministerpräsident, Dr. Markus Söder.
„Pünktlich vor der Entscheidung über den Antrag zur Aufnahme als UNESCO-Welterbe Mitte Juli in Paris erstrahlt unser ‚Märchenschloss‘ von König Ludwig II. wieder in seiner vollen Pracht! Die umfangreichen Restaurierungsarbeiten der letzten Jahre in den Prunkräumen von Schloss Neuschwanstein sind bis ins letzte Detail abgeschlossen – unsere Besucherinnen und Besucher aus aller Welt können damit das Schloss mit seinem ganz besonderen Charme wieder uneingeschränkt im originalen und authentischen Raumerlebnis genießen. Seit 1994 wurde intensiv und kontinuierlich an der gesamten Schlossanlage restauriert und saniert. Insgesamt rund 43 Millionen Euro investierte der Freistaat Bayern, davon allein über 22 Millionen Euro in die Restaurierung der Prunkräume in den letzten acht Jahren. Dabei wurden in rund 250.000 Arbeitsstunden über 2.300 verschiedene Gegenstände, Holzbauteile sowie Fenster und Türen durch mehr als 50 beauftragte Firmen bearbeitet. Nun blicken wir gespannt und voller Hoffnung der Entscheidung des Welterbekomitees entgegen – unsere Königsschlösser stehen jedenfalls bereit!“, freute sich Finanz- und Heimatminister Albert Füracker beim Besuch im Schloss Neuschwanstein am Montag (7.7.) zusammen mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Kultusminister Markus Blume.
Kunstminister Markus Blume: „Träume können wahr werden – das hat König Ludwig II. mit seinen Schlössern eindrucksvoll bewiesen. Jetzt stehen wir kurz davor, einen weiteren Traum zu verwirklichen: Der Welterbestatus für Ludwigs Königsschlösser ist zum Greifen nah. Unsere Chancen bei der UNESCO sind sehr gut – die Bewerbung wurde mit größter Sorgfalt erarbeitet und sorgfältig abgestimmt. Selbstverständlich wollen wir der Entscheidung in Paris nicht vorgreifen, doch es ist unübersehbar: Unsere Königsschlösser fehlen bislang auf der Welterbeliste. Sie sind Denkmäler mit Weltklasse und weltberühmte Symbole für die kulturelle Stärke Bayerns. Ihre Ernennung zum UNESCO-Weltkulturerbe wäre unser bayerisches Sommermärchen.“
Schloss Neuschwanstein wird seit Jahrzehnten jährlich von einem Millionenpublikum besucht. Im Jahr 2024 besuchten rund 1,1 Millionen Gäste das Märchenschloss. Auch für 2025 ist ein konstant hohes Besucheraufkommen abzusehen. Seit 2017 wurden alle für Besucherinnen und Besucher zugänglichen Schau-, Neben- und Funktionsräume von Schloss Neuschwanstein sowie die ehemalige Königswohnung im Torbau umfassend saniert und restauriert. In den vergangenen Monaten wurden restliche Arbeiten in den Prunkräumen fertiggestellt. Hierzu zählen beispielsweise die Restaurierung des Waschbeckens im Schlafzimmer sowie die Elektrifizierung historischer Leuchter mit fast 250 elektrischen Kerzen. Im Fokus der Arbeiten stand stets die Wiederherstellung eines gepflegt gealterten Erscheinungsbilds der Originaleinrichtung. Der Besichtigungsbetrieb lief auch während der gesamten Maßnahme, teilweise mit reduzierter Gruppengröße, weiter.
Bereits seit 2015 sind die Königsschlösser Ludwigs II. – neben Neuschwanstein auch Herrenchiemsee, Linderhof und das Königshaus Schachen – offiziell zur Ernennung zum UNESCO-Welterbe auf der deutschen Vorschlagsliste eingetragen. Im Dezember 2023 hat der Freistaat Bayern den Welterbeantrag „Die Schlösser König Ludwigs II. von Bayern: Neuschwanstein, Linderhof, Schachen und Herrenchiemsee – Gebaute Träume“ fertiggestellt. Er wurde Anfang 2024 bei der UNESCO eingereicht. Die Entscheidung der UNESCO wird im Rahmen der 47. Sitzung des Welterbekomitees in den kommenden Tagen in Paris erwartet.
Die Grundsteinlegung für Schloss Neuschwanstein erfolgte am 5. September 1869. Am 1. August 1886 wurde es – wie auch die anderen Königsschlösser nach dem Tod des Märchenkönigs Ludwig II. – der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und wird heute von der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen betreut.
Weitere Informationen zu Schloss Neuschwanstein sind auf den Internetseiten der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung unter: www.schloesser.bayern.de und www.neuschwanstein.de abrufbar.






Fotos: Joanna und Frank Bürger
