
Berlin. Das Museum Barberini präsentiert seit 26. Juni ein weiteres Werk Claude Monets in der Sammlung Hasso Plattner.
Von Frank Bürger
Das 1888 entstandene Gemälde Antibes von den Gärten von Salis aus wurde am 15. Mai – und damit exakt 150 Jahre nach der Finissage der ersten Gemeinschaftsausstellung der Impressionisten – durch die Hasso Plattner Foundation erworben. Das Museum Barberini begrüßt mit dem Werk das 40. Gemälde Claude Monets und den bereits dritten Ankauf im Lauf des Jubiläumsjahres in der Sammlung Hasso Plattner, die damit auf 114 Werke anwächst.
Das Gemälde wird im zweiten Stock der im Wachsen begriffenen Sammlung gezeigt und bereichert dort den Galerieraum, der den europäischen Küsten gewidmet ist. Neben Werken von Henri-Edmond Cross und Paul Signac sind hier Meeresbilder Monets versammelt, die in den 1880er Jahren in der Normandie entstanden. Drei Werke zeigen Monets malerische Erkundungen von Venedig im Jahr 1908, und auch die erste Reise des Malers in den Süden im Jahr 1884 ist mit Landschaften vertreten. 1888 reiste er erneut an die Riviera, diesmal auch nach Antibes. Dort malte Monet das Gemälde Antibes, das Fort, das seit 2020 als Dauerleihgabe der Hasso Plattner Foundation im Museum Barberini gezeigt wird. Die Neuerwerbung ermöglicht nun den direkten Vergleich mit einem Werk, welches dasselbe Motiv um einen Blick durch verschattete Bäume ergänzt. Beide Gemälde entstanden in den Gärten von La Salis auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht. Der Vergleich macht deutlich, wie Monet seine späteren Serien, darunter die Getreideschober und die Seerosen, bereits auf seinen Reisen der 1880er Jahre vorbereitete, indem er dasselbe Motiv in wechselnden Lichtstimmungen malte.
Die beiden nun in der Sammlung Hasso Plattner gezeigten Ansichten von Antibes waren wohl bereits im Jahr der Pariser Weltausstellung 1889 Seite an Seite zu sehen: Monet hatte sie für seine Doppelausstellung mit Auguste Rodin in der Galerie Georges Petit in Paris ausgewählt. Für beide Künstler bedeutete die Ausstellung den Durchbruch und machte sie einem breiten internationalen Publikum bekannt.
Antibes von den Gärten von Salis aus wurde 1897 an William H. Fuller verkauft, einen Anwalt sowie Freund und Mäzen Claude Monets. Bis 1903 war das Werk Bestandteil von Fullers Sammlung, die auch Monets Gemälde Weizenfeld, entstanden 1881, sowie Kante der Steilküste bei Pourville von 1882, umfasste, die beide heute in der Sammlung Hasso Plattner zu sehen sind. Fuller war nicht nur einer der ersten amerikanischen Sammler Claude Monets, sondern verfasste auch die erste in Amerika erschienene Monographie über den Künstler (Claude Monet and His Paintings, New York, 1889).
Mit der Neuerwerbung stärkt das Museum Barberini seine Bedeutung als eines der wichtigsten Zentren für impressionistische Malerei weltweit. Das 150. Jubiläum des Impressionismus in diesem Jahr feiert das Museum Barberini mit einer Maurice de Vlaminck-Retrospektive (ab 14. September 2024), Symposien, Themenführungen und Workshops.
Auch historisch ist das Bild gut gewählt…
Antibes ist eine der ältesten Städte an der Côte d’Azur, sie wurde um 340 vor Christus von den Griechen gegründet. Sie ist aus der griechischen Stadt Antipolis (altgriechisch Αντίπολις) entstanden. Antipolis bedeutet „Stadt gegenüber“; unklar ist, gegenüber welcher anderen Stadt oder Festung. Im vierten Jahrhundert vor Christus richteten die Griechen hier eine kleine Handelsstation ein, bestehend aus Warenlagern, von denen aus außerhalb der Stadtmauer Handel mit den Küstenbewohnern betrieben wurde. Später wurde Antibes von den Römern zu einer bedeutenden Stadt ausgebaut und in der Spätantike auch Bischofssitz. Aus der Römerzeit stammt eine hier aufgefundene Weiheinschrift für den Gott Olloudius.
Im Jahre 1386 fiel Antibes in den Besitz der Grimaldi, die es im 16. Jahrhundert an Frankreich verkauften. Der französische König ließ Antibes zu einer Festung ausbauen, nachdem Nizza im 14. Jahrhundert an Savoyen gefallen war.
Am 1. März 1815 landete der von Elba geflohene Napoleon in Antibes. Nach einem Marsch auf Paris folgte seine „Herrschaft der Hundert Tage“.
Das Seebad Juan-les-Pins wurde 1882 gegründet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ließen sich viele Schriftsteller und Künstler, unter anderem Pablo Picasso, in der Stadt nieder.
(Quelle: Wikipedia)
So ist in der Sammlung auffallend auch ein Werk Pablo Picassos zu entdecken. Es ist Teil der Sammlung Plattners. Es ist der „Boulevard de Clichy“ aus dem Jahr 1901. Zur Beschreibung: Künstler aus allen Ländern kamen nach Paris, um Anschluss an die Moderne zu finden. Bei seinem ersten Aufenthalt malte Picasso eine Straße des bei den Künstlern beliebten Viertels Montmartre im impressionistischen Stil. Das Bild gehört zu einer Gruppe von etwa 30 Werken, die der 19-jährige bereits 1901 auf einer Einzelausstellung in der Galerie Ambroise Vollard in Paris zeigen konnte.

Die Atmosphäre von Montmartre
Damit zeigt Hasso Plattner im Museum Barberini wieder Weltluft, wie auch das Hasso Plattner Institut, die SAP und Aleph Alpha. Die Wege führen nach Karlsruhe, Heidelberg und Walldorf.

Hasso Plattner wuchs in Berlin-Grunewald und Konstanz auf. Sein Vater Horst Plattner (1918–2001) war ein Augenarzt, der aus Hermannstadt in Siebenbürgen (Rumänien) kam. Plattner studierte nach dem Abitur 1963 an der Universität Karlsruhe (TH) (heute Karlsruher Institut für Technologie (KIT)) Nachrichtentechnik.
Seinen beruflichen Werdegang begann Plattner 1968 bei IBM in Deutschland. 1972 gründete er gemeinsam mit seinen Kollegen Claus Wellenreuther, Hans-Werner Hector, Klaus Tschira und Dietmar Hopp die Firma SAP, in der er 1979 die Gesamtverantwortung für den Bereich Technologie übernahm. Bis zum 9. Mai 2003 war Plattner neben Henning Kagermann Co-Vorstandssprecher von SAP.[4] Seitdem ist er Vorsitzender des SAP-Aufsichtsrats. Zuletzt wurde er im Mai 2022 auf der Hauptversammlung des Unternehmens mit knapp 91 Prozent der abgegebenen Stimmen im Amt bestätigt.[5] Unabhängig von seinem Aufsichtsratsmandat berät Plattner SAP als Chief Software Advisor „bei der mittel- und langfristigen technologischen Ausrichtung und Strategie“. Er hält rund 6 Prozent der SAP-Aktien (Stand Oktober 2020).
Seit seinem Rückzug aus dem Tagesgeschäft der SAP engagiert sich Plattner als Mäzen.
Im November 2007 spendete Plattner 20 Millionen Euro für den Wiederaufbau des Potsdamer Stadtschlosses,[16] womit die Errichtung der historischen Fassaden des Brandenburger Landtages sichergestellt war. Im April 2012 wurde bekannt, dass Plattner beabsichtigt, der Stadt Potsdam eine Kunsthalle zu schenken, in der wechselnde Ausstellungen sowie Plattners Privatsammlung von DDR-Kunst zu sehen sein sollen. Die Kunsthalle wurde im Januar 2017 unter der Bezeichnung Museum Barberini im wiederaufgebauten Palast Barberini eröffnet. Die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel kam zur Eröffnung.
Ebenfalls in Potsdam entstand das Museum Minsk im früheren Terrassenrestaurant „Minsk“ am Brauhausberg. Das Gebäude im nüchternen Stil der DDR-Moderne, benannt nach der belarussischen Hauptstadt, wurde 2019 von der Hasso Plattner Foundation erworben. Nach Plattners Vorstellungen sollte damit ein Ort geschaffen werden, an dem „die architektonischen und künstlerischen Errungenschaften der DDR erhalten bleiben und der mit gegenwärtiger Kunst zum Dialog und zur Begegnung einlädt“.[20] Das Museum wurde im September 2022 eröffnet. In dem Museum sind auch einige Werke aus Plattners Kunstsammlung bzw. Werke, die sein Verständnis von DDR-Kunstgeschichte, von Malerei und Plastik aus dem deutschen Osten präsentieren, ausgestellt
Siehe
