„Kloster Götschendorf“ in Schwetzingen

Schwetzingen. Der Vorrat der Bücher „Kloster Götschendorf“ neigt sich dem Ende. Nun kann man es aber auch in der Stadtbibliothek Schwetzingen ausleihen.

Von Frank Bürger

Der Besuch in der Schwetzinger Stadtbibliothek lohnt sich. Dort kann ab sofort das Buch „Kloster Götschendorf“ ausgeliehen werden.

Zur Geschichte:

Eine erste Lesehalle und Volksbücherei wurde im Juli 1907 vom Verein für Verbreitung von Volksbildung im Gebäude Zeyherstraße 1 eingerichtet. Mit der Auflösung dieses Vereins 1922 ging auch der Niedergang der Volksbücherei einher. In der Folge wurden die Bücher der Stadt übergeben und im Rathausspeicher aufbewahrt. Auf Initiative zweier Lehrer wurde die Bibliothek erstmals unter der Regie der Stadt als städtische Lesehalle im Jahr 1931 neu eröffnet.

Zwischenzeitlich im südlichen Flügelbau des Schlosses einquartiert, erwies sich die Einrichtung als Erfolgsmodell, die in den 1940er Jahren mit Christine Baz die erste hauptamtliche Leiterin erhielt. Ein erneuter Umzug ins stadteigene Gebäude Schloßstraße 5 im Jahr 1955 brachte die Neuerung der „Freihandbibliothek“, d.h. die Nutzer konnten sich erstmals direkt am Bücherregal bedienen. Erna Zöbeley hatte ab 1960 für fast 30 Jahre die Leitung inne, bis Diplom-Bibliothekarin Katja Breitenbücher sie im Jahr 1990 ablöste. Seither hat die Stadtbibliothek ihr Domizil in einem Teil der historischen Invalidenkaserne in der Kronenstraße und verzeichnet von Jahr zu Jahr steigende Ausleihzahlen durch das Angebot an modernen Medien.

Quelle: Stadtbibliothek Schwetzingen

Sie hat dort einen guten Platz. Lehrer haben sich für die Stadtbibliothek engagiert, und gerade gegenüber ist die Schule, die Generationen geprägt hat.

Das stattliche Schulgebäude wurde 1900 errichtet. Den Namen Hildaschule erhielt die Volksschule zu Ehren der Großherzogin Hilda von Baden erst im Jahre 1912. Eine Erweiterung des Schulgebäudes um zwei Flügelbauten erfolgte 1914. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Schulbetrieb ausgelagert und ein Reservelazarett eingerichtet. Seit Kriegsende dient das Gebäude rein schulischen Zwecken.

Das heute bestehende Privatgymnasium zog ab dem Schuljahr 2015/2016 aus der Carl-Benz-Straße in die Hildaschule um und kann dort fünf Klassenräume, die Technikräume und die Sporthalle nutzen.

Nach einer intensiven Diskussion (Ja: 14, Nein 9, Enthaltungen: 1) hat sich der Gemeinderat mehrheitlich für diese Art der Nachnutzung der Hildaschule ausgesprochen. Oberbürgermeister René Pöltl begrüßt die jetzt gefundene Lösung für das Gebäude der Hildaschule: „Mit dem Auslaufen unserer Werkrealschule würde das Gebäude leer stehen, eine Umnutzung für andere Zwecke wäre nur mit erheblichem Kostenaufwand möglich. Ich freue mich, dass jetzt das historische Gebäude auch weiterhin als Schule genutzt werden kann und danke dem Investor und dem Privatgymnasium für das Vertrauen in den Schulstandort Schwetzingen. Wichtig ist auch, dass wir uns vertraglich sichern konnten, dass uns der Zugriff auf das stadtprägende Gebäude erhalten bleibt, sollte irgendwann einmal die Schulnutzung nicht mehr bestehen“, so damals der Oberbürgermeister.

Das Privatgymnasium Schwetzingen ist ein allgemeinbildendes, gebundenes Ganztagsgymnasium in freier Trägerschaft mit ca. 240 SchülerInnen und 35 Lehrkräften.

(Quelle: Homepage Privatgymnasium)

In der Stadtbibliothek ist nun das Buch „Kloster Götschendorf“ zu haben.

„Das ehemalige von Arnimsche Gutshaus – das Schloss Criewen – wurde neu renoviert. Hier hat inzwischen die Brandenburgische Akademie Schloss Criewen ihren Sitz.

Diese oben genannte Kirche hat auch liturgisch seine Bedeutung. Hier bekam ich nicht nur die Beauftragung zur Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung, hier taufte ich auch meine Tochter Anastasia. Der Hofgartenintendant Ludwig von Sckell, Schöpfer des Schlossparks von Schwetzingen, der Nymphenburg und des Englischen Gartens in München war sein Lehrmeister. Peter Joseph Lenné schuf Paradieslandschaften von Gärten, auch im preußischen Potsdam. „Schon zu Lebzeiten war der Gartenkünstler Peter Joseph Lenné renommiert, weil er über Jahrzehnte für das preußische Königshaus tätig war. In der Kunstgeschichte hat er einen festen Platz als herausragender Vertreter des späten Landschaftsgartenstils in Deutschland, der die Wandlung zum Historismus vollzog. Zuvor hatten Fürst Leopold III. Friedrich Franz von An[1]halt-Dessau (1740–1817), Friedrich Ludwig von Sckell (1750–1823), Maximilian Friedrich Weyhe und Fürst Hermann von Pückler-Muskau (1785–1871) maßgeblich zur Etablierung des Landschaftsgartenstils in Deutschland bei[1]getragen. International ist das Wirken Lennés vor allem im Zusammenhang mit dem Weltkulturerbe in Potsdam gewürdigt worden.“ So ist es auf dem Portal der Rheinischen Geschichte zu lesen. Etwas davon ist zu spüren bei einem Spaziergang durch den von Sckell geprägten Schlossgarten im badischen Schwetzingen. „

Der Auszug aus dem Buch zeigt den Bezug Schwetzingen, Criewen nach Götschendorf. Es ist nun mal eine persönliche Zeitenreise des Autoren.

So findet die nächste Präsentation in der Schlosskirche Criewen am 7. Oktober um 15 Uhr statt. Noch gibt es elf Exemplare der Erstauflage.

1 Comment

  1. Liebe Leser/liebe Leserinnen,
    ich habe Herrn Bürger an einer Grundschule in Berlin Spandau kennengelernt und wertgeschätzt. Im Gespräch erfuhr ich, dass Frank nicht nur Religionslehrer ist, sondern auch Journalist und Buchautor. Ich erhielt, mit eigener liebevoller Widmung, ein Exemplar seines Buches Kloster Götschendorf. In den Ferien habe ich sein Buch durchgelesen und bin überwältigt von der präzisen, hingebevollen und detaillierten Beschreibung des Werdegang des Klosters Götschendorf. Es wurde sehr viel Liebe und Arbeit in dieses einzigartige Buch hineingesteckt. Vielen Dank dafür! L.H.

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