Von Criewen hinaus in die Filmwelt

Schwetzingen. Die Verfilmungen des Stoffes von Karl May. Wer könnte ahnen, dass der Regisseur von vieler Filme seine russischen Wurzeln laut vieler Quellen im uckermärkischen Criewen hat.

Von Frank Bürger

Für meine Familie hat Criewen eine historische Bedeutung. Dort taufte ich meine Tochter Anastasia. An der Wand in meinem Jugendzimmer hängt das Bild von meiner Berufung zum Prädikanten, in der Schlosskirche Criewen. Und am 7. Oktober um 15 Uhr bedeutet Criewen eine Rückkehr an historischen Ort. Dort präsentiere ich mein Buch „Kloster Götschendorf“. Es geht auch um eine russische Note.

Am 15. März 1922 wurde dort nach vielen Quellen der bekannte Regisseur Horst Wendlandt geboren. Sein Geburtsname Horst Otto Grigori Gubanov. Wendlandt war der Sohn eines russischen Landarbeiters und einer Deutschen. Er wurde von der Schwester seiner Mutter adoptiert und nahm ihren Namen an.

In Berlin, arbeitete Wendlandt wieder für verschiedene Filmfirmen, zunächst als Kassierer und dann als Herstellungsleiter. 1956 wurde er von Artur Brauner für dessen CCC-Filmgesellschaft engagiert. 1961 wechselte Wendlandt zur Rialto Film, bei der er ab 1972 über die Mehrheit der Anteile verfügte.

Wendlandt wurde auf dem deutschen Markt zum schärfsten Konkurrenten seines früheren Arbeitgebers Artur Brauner. Mit der Produktion der erfolgreichen und lukrativen Edgar-Wallace- und Karl-May-Filme in den 1960er Jahren erlangte er größte Popularität. Nach dem Tod der Winnetou-Figur im letzten Teil der Winnetou-Trilogie 1965 prasselte auf den Produzenten eine in der deutschen Kinogeschichte bis dahin einmalige Protestwelle nieder, die ihn dazu veranlasste, sofort mit den Vorbereitungen für das nächste Karl-May-Abenteuer Old Surehand 1. Teil zu beginnen, bei dem er den Helden filmisch wiederauferstehen ließ. Doch als Ende 1966 die Exklusivverträge Wendlandts mit den Stars Lex Barker und Pierre Brice ausgelaufen waren und Brice zögerte, den neuen Vertrag zu unterschreiben, beendete Wendlandt die weitere Zusammenarbeit, zumal der Erfolg der Winnetou-Filme inzwischen nachgelassen hatte.

998 erhielt Wendlandt den Scharlih-Preis, die bekannteste Auszeichnung, die mit dem Namen Karl May verbunden ist.

Wendlandt hatte 1969 Gut Rothsee im Landkreis Weilheim-Schongau erworben und nutzte es als Zweitwohnsitz und für legendäre Feiern mit Schauspielern und Filmteams. Er liegt in der Familiengruft der Kapelle des Gutes begraben.

(Quelle: Wikipedia)

Mit dem Buch „Kloster Götschendorf“ kehrt nach Criewen wieder eine russische Note zurück.

Am Sonnabend, 8. Oktober 2023 um 15 Uhr gibt es in der Schlosskirche Criewen eine Buchpräsentation. Frank Bürger, Pfarrer im Ehrenamt, Religionslehrer und Journalist, stellt sein Buch „Kloster Götschendorf“ vor. Anschließend wird zum Kaffeetrinken und Austausch eingeladen.

„Es war das Lieblingsjagdschloss von Fürst Leopold IV., dem Vater von Dr. Armin Prinz zur Lippe. Heute hat auf dem Gelände das westlichste Kloster der russisch-orthodoxen Kirche seinen Sitz. Die Rede ist von Schloss Götschendorf in der Uckermark, das der letzte regierende Fürst Lippes 1910/11 erbauen ließ.  Das Kloster Götschendorf ist das einzige Kloster der Berliner Diözese der russisch-orthodoxen Kirche. Der Russland-Journalist Norbert Kuchinke stieß auf seiner Suche nach einem   für ein von ihm geplantes russisch-orthodoxes Kloster in der Nähe Berlins auf das Gelände. Nach anfänglichem Zögern der einheimischen Verantwortlichen halfen schließlich Kontakte in die Potsdamer Staatskanzlei und die Fürsprache von Pfarrer Horst Kasner, Vater der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel, aus Templin bei der Verwirklichung des Projekts. Der Macher vor Ort ist Abt Daniil Irbits. Mit vielen Farbbildern beschreibt das Buch Vergangenheit und Gegenwart des Klosters sowie des Herrenhauses. Das Gut mit Herrenhaus ist seit dem 15. Jahrhundert im Besitz der Familie von Arnim, 1910 wurde ein neues Gutshaus errichtet, 1942–1945 war es Jagd- und Gästehaus von Hermann Göring und bis 1975 Ferienhaus der Nationalen Volksarmee, danach des Rates des Kreises und des Ministeriums der Staatssicherheit. Seit 1990 stand es leer, 2007 wurde ein Kloster eingerichtet. Vor allem die Bezüge zum Leben und Wirken des Autoren sind interessant. Da wandern die Gedanken zum benachbarten Schloss Wartin, wo die einstige Bundesjustizministerin Hertha Däubler-Gmelin oft zu Gast war.  Da wandern die Blicke zu Angela Merkel, der ehemaligen Bundeskanzlerin und Matthias Platzeck, dem ehemaligen brandenburgischen Ministerpräsidenten. Beeindruckend und wichtig für die augenblickliche Situation, in der die Augen alle nach Kiew und Moskau schauen: Es wird deutlich, der Abt distanziert sich von den Geschehnissen in der Ukraine und von Putin, hilft Ukrainern vor Ort. Vor allem das reichliche Bildmaterial unterstreichen die Geschichte. Das ausführliche Quellenverzeichnis lassen die Darstellungen überzeugend wirken.“

Aus einer Rezension bei „Amazon“

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