Keine Atombombe mehr

Abwurf der A-Bombe auf Nagasaki

Potsdam. Die US-amerikanischen Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki am 6. August und 9. August 1945 waren die bislang einzigen Einsätze von Atomwaffen in einem Krieg. Sechs Tage danach gab Kaiser Hirohito mit der Rede vom 15. August die Beendigung des „Großostasiatischen Krieges“ bekannt. Mit der Kapitulation Japans endete am 2. September der Zweite Weltkrieg auch in Asien, nachdem er in Europa mit der Kapitulation der deutschen Wehrmacht bereits seit dem 8. Mai 1945 vorüber war. Den Befehl zum Einsatz der neuen Waffe gab US-Präsident Harry S. Truman, Nachfolger des am 12. April 1945 verstorbenen Franklin D. Roosevelt, im Haus Erlenkamp in Potsdam, wo die amerikanische Delegation während der Potsdamer Konferenz Quartier bezogen hatte.  Der Albert-Schweitzer-Freundeskreis Potsdam nimmt dies zum Anlass heute im Sinne Schweiters nach unserer Friedensverantwortung zu fragen.

Von Frank Bürger

Am 9. August zerstörten die Alliierten die Existenz vieler Menschen in der japanischen Stadt Nagasaki. Den Befehl zum Einsatz der Atombomben von Hiroshima und Nagasaki gab US-Präsident Harry Trueman, am Rande der Potsdamer Konferenz.

 

Im Sommer 1945 wurde im Potsdamer Schloss Cecilienhof Weltgeschichte geschrieben: Nach dem Ende der Kampfhandlungen in Europa trafen sich hier die Vertreter der drei Hauptalliierten des Zweiten Weltkriegs, um auf höchster Ebene über die Neuordnung Europas und das künftige Schicksal Deutschlands zu beraten. Teilnehmer der Zusammenkunft waren die Staatsoberhäupter und Außenminister der USA, der Sowjetunion und Großbritanniens: Harry S. Truman, Joseph Stalin und Winston Churchill, der von seinem  Nachfolger Clement Attlee abgelöst wurde. Die Ergebnisse der offiziell als „Dreimächtekonferenz von Berlin“ bezeichneten Konferenz wurden im Potsdamer Abkommen und in der Potsdamer Erklärung festgehalten.

Die Dauerausstellung präsentiert sich am authentischen Ort inhaltlich überarbeitet, neu gestaltet und in allen Schlossräumen. Eine Fülle an historischen Fotografien und vielschichtige Informationen sowie erläuternde Texten in Deutsch und Englisch lassen ein lebendiges Bild rund um das Konferenzgeschehen vom 17. Juli bis zum 2. August 1945 entstehen. Auch der historische Kontext von Hitlers Aufstieg über das verheerende Kriegsgeschehen bis zum Ende des Krieges im Pazifik – von Potsdam aus gab Truman grünes Licht für den Atombombenabwurf auf Hiroshima und Nagasaki – wird in der Ausstellung beleuchtet.

Quelle: Homepage der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten.

Der Theologe, Arzt und Musiker Albert Schweitzer hat sich auch im Austausch mit dem Wissenschaftler Albert Einstein, zutiefst mit der ethischen Dimension dieser Entscheidung beschäftigt.

Intensiv beschäftigt sich auch der Albert-Schweitzer-Freundeskreis unter Leitung von Klaus Hugler mit dieser Thematik.

In Abstimmung mit dem DEFA-Filmarchiv  wird der Freundeskreis am 9. August den Streifen „Besuch in Lambarene“ zeigen.

Der Film berichtet von der Delegation der DDR, bestehend aus dem Generalsekretär der
CDU, Gerald Götting, und Prof. Dr. Robert Havemann, die Prof. Dr. Albert Schweitzer
anlässlich seines 85. Geburtstages in Lambarene besuchte und ihm als Geschenk der
Regierung der DDR Medikamente überbracht.

1958 war der Dokumentarfilm „Albert Schweitzer“ (USA) für den regulären Kinoeinsatz abgelehnt worden; 1960 drehte das DEFA-Studio für Wochenschau und Dokumentarfilme einen eigenen Albert-Schweitzer-Film. Hans Kracht, Kameramann des Studios, begleitete eine DDR-Delegation, die anläßlich von Schweitzers 85. Geburtstag Lambarene besuchte.
Wie das Studio der HV Film mitteilte, hatte sich die Möglichkeit dieser Produktion kurzfristig ergeben; daher wurde eine Zulassungsvorführung außerhalb des normalen Terminplans beantragt. Albert Schweitzer wird im Zulassungsprotokoll „Arztund Menschenfreund“, „großer Humanist“ und „Friedensfreund“ genannt, auf sein  Wirken als Theologe wird nicht eingegangen.

„Besuch in Lambarene“ wurde von der Studioleitung wie von der Abnahmekommission als „kleine, aber eindrucksvolle Filmreportage“ eingeschätzt und kam am 13. Mai 1960 in die Kinos. Als die Zulassung des Films 1962 ablief, wurde sie mit der Begründung verlängert, er sei „ein wichtiges Dokument für die Friedensbewegung und als solches noch immer aktuell“.
Nach Ablauf der Zulassungsfrist am 30. März 1964 stellte der Progress Film-Vertrieb keinen Antrag auf Verlängerung: Robert Havemann, der im Film nicht nur auftritt, sondern auch als Drehbuchautor genannt wird, war soeben aus der SED ausgeschlossen worden.

Vielleicht wird der Name Grünheide in ein paar Jahren vor allem mit Elektroautos verbunden sein – wenn Tesla hier die neue Autofabrik betreibt. Immerhin will der US-Elektroauto-Hersteller hier bis zu vier Milliarden Euro in die geplante „Gigafactory“ investieren und Grünheide damit zum Automobilstandort ausbauen. Noch aber lässt der Ort im Südosten von Berlin bei älteren, vornehmlich Ost-Deutschen ganz andere Assoziationen aufscheinen. Robert Havemann lebte hier, einer der klügsten und mutigsten Oppositionellen, die es in der DDR je gab. Sein kleines Haus am Möllensee steht bis heute fast unverändert in der Burgwallstraße.

Damit bekommt der Havemann-Film noch eine ganz besondere Bedeutung.

Dazu wird es eine Lesung aus der Korrespondenz Schweitzers zu friedensethischen Fragen geben und ein Gespräch über die Lehren der geschichtlichen Erfahrung.

200317 Cecilienhof
Frank Bürger vor Schloss Cecilienhof

 

 

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