Sternstunden im Advent

ECHOES OF THE BLUE FOREST II – 30.5×30.5cm – 12x12in – Acrylic on deep canvas by Holger Baehr – 2025

Impuls aus Taizé:

So spricht der Herr: Seht, es kommen Tage, an denen mein Volk gerettet wird. Man wird ihm den Namen geben: Der Herr ist unsere Gerechtigkeit.

Jer 23,1-8

Berlin.  Wir beginnen mit einer Andacht von Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Vorsitzender des Weltkirchenrates. Mit dem Politiker und Autoren Andreas Sturm aus Baden haben wir einen neuen Partner gewonnen. Dann kommt ein Impuls vom Potsdamer Generalsuperintendenten Kristóf Bálint oder direkt von der EKBO. Ein besonderer Impuls kommt von Prälat i. R. Prof. Dr. Traugott Schächtele. Gedanken kommen dieses Mal in einem neuen Format, musikalisch umrahmt von Organistin Barbara Herrberg (Evangelische Weihnachtskirche Spandau), mit Fokus auf das Thema „Sternstunden im Advent“, diese Woche wieder mit Siegfried Weber, stellv. Dekan in Karlsruhe. Es gibt jede Woche die Rubrik „Wachet und Betet“, und zwar über die Aktion „#createsoundscape“. Zu hören sind die Glocken der Kath. Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt in Radstadt. Mit dem Reise Know-How Verlag aus Bielefeld geben wir Impulse für Touren in alle Welt. Ergänzend dazu Impulse von Kerstin Pagel. Dazu kommen historische Impulse aus der Schweiz mit Albrecht Grözinger, emeritierter Professor für Praktische Theologie an der Universität Basel. Es gibt Tipps aus dem und für den Religionsunterricht, manchmal von Mitarbeiterin Angela Schweitzer, auch für die Familie, ab und an eine Koproduktion von Ute Mertens (Evangelische Kirche Mitteldeutschland und Thorsten Fabrizi (Evangelische Kirche im Rheinland), eine Einspielung dieses Mal wieder von Michael Reichert Ann-Helena Schlüter, ab und an auch ein Beitrag von Agita Rando. Es gibt Impulse für Kinder und Jugendliche von Redaktionsmitarbeiterin Juliane Heger. Es gibt nun eine Buchempfehlung von Wolfgang Schröck-Schmidt aus Baden, eine Filmempfehlung kommt von Klassikradio. Jazziges kommt über den Experten Marco Reiß.  Nun auch die YouTube-Einspielung der Woche, empfohlen von unserer Mitarbeiterin Joanna Filus-Olenkiewicz. Dazu klassische Noten von Hans-Josef Overmann, Opern- und Konzertsänger, Fagottist, Komponist und Dirigent. Jede Woche präsentiert Prof. Dr. Frank Thissen Momentaufnahmen aus Karlsruhe. Dazu kommen regelmäßig Momentaufnahmen von Pfarrer Erko SturmRegelmäßig gibt es jetzt Noten von der Sopranistin Andrea Chudak. Florian Kunz, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Spandau, pausiert. Wieder mit dabei Angelika Zaedow, Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Potsdam.
Mit dabei eine deutsch-polnische Note von Stephan Schiller, Mitherausgeber der Deutsch-Polnischen Nachrichten.

Von Frank Bürger

Andacht Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm

Impuls Generalsuperintendent Kristóf Bálint

Wie viele Krippen er wirklich besitzt, weiß er selbst gar nicht so genau. Mehr als hundert müssten es sein, sagt Reinhard Kees, wenn man ihn auf seine Sammlung anspricht. Viele davon hat er sogar selbst gebaut. 🛠️✨

Allein 80 seiner Krippen stehen derzeit in der Lychener St.-Johannes-Kirche. ⛪ Pfarrerin Christiane Richter hat sie gezählt – und das war gar nicht so einfach. Denn so ineinander verwoben wirken sie wie eine große Familie und laden die Betrachter ein, es ihnen gleichzutun. 👨‍👩‍👧‍👦🌟

In fröhlich-festlicher Atmosphäre stimmte sich die Lychener Stadt- und Kirchengemeinde auf den Advent und das bevorstehende Weihnachtsfest ein. 🎄 Der traditionelle Markt vor der Kirche wurde dabei erneut zum beliebten Treffpunkt für viele Menschen aus der Region. 🤝✨

Nach der Lychener Adventsandacht herrschte dichtes Gedränge – nicht nur vor, sondern auch in der Kirche. Denn die Krippenausstellung von Reinhard Kees ist wieder ein Höhepunkt im diesjährigen Advent – und darüber hinaus. ⭐ Bis zum 18. Januar werden die vielen Krippen aus nahezu allen Regionen der Erde zu sehen sein. 🌍

Eine Premiere gibt es in diesem Jahr ebenfalls: Vor der Kirche steht erstmals die in Stein gehauene Heilige Familie – das neueste Werk des „Krippen-Kees“ aus Lychen. 🗿👨‍🔧

Neben der Lychener Ausstellung hat er auch die Krippenausstellung in Templin am 1. Advent sowie die Ausstellung in Grüneberg im Löwenberger Land, seiner früheren Wirkungsstätte, bestückt. 🙌

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#Krippenausstellung#Lychen#Advent#Weihnachten#Kirche#StJohannes#Krippenkunst#Uckermark#kkohl#kircheinderstadt#kirchevorOrt / Fotos: Stefan Determann / KK-OHL

Prälat i. R. Prof. Dr. Traugott Schächtele. Foto: privat

Geistlicher Impuls am Beginn der Diakonischen Konferenz am 21. November 2025 im Südwerk Karlsruhe

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Termine

Beitrag von Pfarrer Erko Sturm

Elvis Presley und seine Weihnachtsalben –
eine Rock ’n’ Roll-Legende und der christliche Glaube

Elvis Presley gilt bis heute als „King of Rock ’n’ Roll“. Doch neben den wild tanzenden Hüften und lauten Gitarren gehört zu seinem musikalischen Vermächtnis noch eine andere Seite: seine tiefe Liebe zu Gospelmusik und sein christlich geprägter Glaube. Besonders deutlich wird das in seinen Weihnachtsalben.

Elvis’ christliche Wurzeln

Elvis wuchs in einfachen Verhältnissen im Süden der USA auf. Seine Familie besuchte die pfingstliche „Assembly of God“-Gemeinde, in der leidenschaftlich gesungen, geklatscht und gepredigt wurde. Dort lernte er schon als Kind die Lieder, die später seine Musik prägen sollten. Gospelmusik blieb für ihn ein Leben lang wichtig: Er hörte sie privat, wärmte sich mit ihr vor Konzerten auf und sang nachts mit Freunden stundenlang geistliche Lieder. Auffällig ist: Seine einzigen drei Grammy-Auszeichnungen bekam er nicht für Rock ’n’ Roll-Hits, sondern für Gospel-Alben wie How Great Thou Art und He Touched Me.

„Elvis’ Christmas Album“ (1957) zwischen Party und Andacht

1957 erschien Elvis’ Christmas Album, sein erstes Weihnachtsalbum und zugleich sein drittes Studioalbum. Es wurde ein gewaltiger Erfolg: Es ist bis heute das meistverkaufte Weihnachtsalbum in den USA und eines der erfolgreichsten Alben aller Zeiten überhaupt.

Das Album ist in zwei Hälften geteilt:

Seite 1 – die weltliche Seite

Hier finden sich Songs wie „Santa Claus Is Back in Town“, „White Christmas“ oder „Blue Christmas“. Rock ’n’ Roll-Grooves, Blues-Elemente und romantische Sehnsucht nach einem Wiedersehen an Weihnachten bestimmen den Ton. Weihnachten erscheint als Fest der Gefühle, der Liebe und der heimeligen Stimmung.

Seite 2 – die geistliche Seite

Elvis singt traditionelle Weihnachtslieder und vier Gospel-Songs, darunter „(There’ll Be) Peace in the Valley (For Me)“, „Take My Hand, Precious Lord“ und „It Is No Secret (What God Can Do)“. In diesen Liedern geht es um Vertrauen auf Gott, Trost in Leid und die Hoffnung auf Frieden. Gerade diese Zusammenstellung zeigt die Spannung in Elvis’ Leben: Auf der einen Seite der junge Skandal-Star, dem konservative Christen vorwarfen, er verderbe die Jugend; auf der anderen Seite der Gläubige, der alte Hymnen mit großem Ernst und Gefühl singt.

„Elvis Sings The Wonderful World of Christmas“ (1971) reifer Glaube, reifer Künstler

Erst 1971 nahm Elvis wieder ein komplettes Weihnachtsalbum auf: Elvis Sings The Wonderful World of Christmas. Es war sein erstes Weihnachtsalbum mit neuen Aufnahmen seit 1957 und wurde erneut ein Bestseller, der die amerikanischen HolidayCharts anführte. Musikalisch wirkt Elvis hier reifer und nachdenklicher. Neben schwungvollen Klassikern wie „Winter Wonderland“ singt er auch gefühlvolle Balladen wie „I’ll Be Home on Christmas Day“. Gleichzeitig wählt er bewusst mehrere deutlich christliche Lieder, etwa „O Come, All Ye Faithful“ und „The First Noel“. In diesen Aufnahmen hört man, wie sehr Elvis zwischen Showbusiness und Glauben hin- und hergerissen war: Die Arrangements sind groß und teilweise kitschig, aber seine Stimme klingt oft wie ein Gebet. Gerade in den ruhigeren Momenten vermittelt er eine Mischung aus Melancholie, Sehnsucht und Vertrauen auf Gott.

Rock ’n’ Roll und christlicher Glaube Widerspruch oder Ergänzung?

Für viele seiner Zeitgenossen war Elvis’ Mischung aus erotischem Hüftschwung und religiösen Liedern ein Skandal. Dennoch lässt sich sein Werk auch als Versuch verstehen, zwei Welten miteinander zu verbinden:

Der „weltliche“ Rock ’n’ Roll

In Songs wie „Santa Claus Is Back in Town“ benutzt Elvis die Sprache des Blues – Anspielungen, Humor, körperliche Energie. Weihnachten wird hier zum fröhlichen Fest, fast schon zur Party. Damit trifft er den Nerv einer jungen Generation, die Freiheit und Spaß wollte.

Der christliche Kern

Gleichzeitig kehrt er immer wieder zu traditionellen Chorälen und Gospels zurück. Lieder wie „Peace in the Valley“ und „Take My Hand, Precious Lord“ bekennen ausdrücklich Vertrauen auf Jesus Christus als Retter und Tröster. Man könnte sagen: Elvis brachte den Glauben dorthin, wo viele Jugendliche ihn nicht erwarteten – mitten hinein in Popmusik und Massenkultur. Seine Weihnachtsalben zeigen, dass Frömmigkeit und moderne Musik sich nicht ausschließen müssen. Vielmehr kann Rock ’n’ Roll ein Gefäß sein, in dem uralte christliche Botschaften neu klingen.

Die Bedeutung seiner Weihnachtsalben

Elvis’ Weihnachtsalben haben bis heute Wirkung:
• Musikalisch haben sie den Sound unzähliger späterer Weihnachtsproduktionen geprägt, von Popstars bis hin zu Country-Sängern.
• Kulturell gehören Songs wie „Blue Christmas“ für viele Menschen fest zum „Soundtrack“ der Adventszeit.
• Religiös machen sie sichtbar, dass hinter der schillernden Legende ein Mensch mit echten Glaubensfragen stand. Elvis las die Bibel, interessierte sich für Spiritualität und suchte nach Gott – wenn auch mit vielen Widersprüchen in seinem Lebensstil.

Gerade diese Ambivalenz macht ihn für viele so interessant: Er war weder Vorzeigeheiliger noch reiner „Sünder“, sondern ein Mensch, der zwischen Ruhm, Versuchung und Sehnsucht nach Gott hin- und hergerissen war.

Schluss

Das Thema „Elvis Presley und seine Weihnachtsalben – eine Rock ’n’ Roll-Legende und der christliche Glaube“ zeigt, wie eng Popkultur und Religion miteinander verbunden sein können. In Elvis’ Christmas Album und Elvis Sings The Wonderful World of Christmas begegnen wir einem Künstler, der auf der Bühne das Symbol der Rebellion war und gleichzeitig im tiefsten Inneren von den Liedern seiner Kirche lebte. Seine Weihnachtsalben schlagen damit eine Brücke: zwischen Tanz und Gebet, zwischen roter Geschenke-Kulisse und stiller Krippe, zwischen Rock ’n’ Roll und dem Evangelium. In dieser Spannung liegt vielleicht das Geheimnis, warum Elvis’ Weihnachtslieder bis heute Menschen auf der ganzen Welt berühren.

Impuls der Potsdamer Superintendentin Angelika Zädow

Pause

Impuls von Superintendent Florian Kunz

Heute war Taschentuch-Alarm als wir Gabi Kelch mit Dank und Segen nach 6 Jahren als Pädagogische Fachberaterin unseres Kita-Bereichs verabschiedet haben. Gabi Kelch wird als Pädagogische Leitung einen neuen Kita-Träger der Kirchenkreise im Südwesten Berlins aufbauen. Uns wird sie mit ihren vielen Kompetenzen, ihrer ruhigen Kraft und Herzlichkeit fehlen. Viel Zuneigung wurde für ihr Wirken spürbar. Insbesondere den Kita-Leitenden war sie eine vertrauensvolle Beraterin und Begleiterin. Von ihnen bekam Gabi Kelch einen Baum mit Engeln. Von Herzen Dank für Ihren segensreichen Dienst, liebe Frau Kelch und Gottes Geist für alle neuen Herausforderungen!

Gabi Kelch, Ev. Kirchenkreis Spandau, Öffentlichkeitsarbeit Kirchenkreis Steglitz, EKBO – Evangelisch im Osten

Impuls von Ute Mertens mit Thorsten Fabrizi zum Thema Advent

Persönliche Betrachtung zu Nikolaus und Advent

Thorsten Fabrizi spielt das Albert-Schweitzer-Lied (Komposition: Frank Bürger), Titel des YouTube-Kanals von Bürger

Aktuelle Deutsch-Polnische Note

Bald auf Youtube: Die Konferenz zum 80. Jahrestag des Nürnberger Prozesses

„Der Nürnberger Prozess sandte eine deutliche Botschaft: Aggression und massenhafte zivile Opfer in bewaffneten Konflikten dürfen weder toleriert noch gerechtfertigt werden. Heute ist er ein wichtiges Symbol für die Verpflichtung, Täter internationaler Verbrechen persönlich zur Rechenschaft zu ziehen, und zugleich eine Erinnerung daran, dass Versöhnung damit beginnen muss, die Opfer von Massenverbrechen zu würdigen, Schuld zu benennen und Verbrecher vor Gericht zu bringen.“ Mit diesen Worten eröffnete der Direktor des Pilecki Instituts, Karol Madaj, unsere Konferenz zum achtzigsten Jahrestag des Nürnberger Prozesses, die in Zusammenarbeit mit dem Institut für Rechtswissenschaft der Polnischen Akademie der Wissenschaften stattfand.

Die Konferenz rückte die Entstehung und Entwicklung des Nürnberger Prozesses in ein neues Licht und zeigte, wie sehr dieses Verfahren, um mit Hannah Arendt zu sprechen, zu einem Wendepunkt im Recht geworden war. 1945 und 1946 schufen die Alliierten nicht nur einen rechtlichen Rahmen zur Ahndung der deutschen nationalsozialistischen Verbrechen, sondern auch ein Fundament für die politische Neuordnung nach dem Zweiten Weltkrieg. Achtzig Jahre nach Beginn der Arbeit des Internationalen Militärtribunals in Nürnberg war es an der Zeit, einen neuen Blick auf jene Verfahren zu werfen, die zu den Grundpfeilern des modernen Völkerstrafrechts wurden. Um eine vielfältige Perspektive zu bieten, wurden Historiker, Juristen, Richter, Vertreter von Organisationen und Journalisten eingeladen, ihre Sicht auf die Prozesse darzulegen. Präsentiert wurden Institutionen, aber auch prägende Individuen: Bohuslav Ečer und Antonín Hobza aus der Tschechoslowakei, Władysław Kulski, Michał Putulicki, Józef Skórzyński, bedeutende Rechtswissenschaftler aus Belgien und Frankreich sowie viele weitere.

Nach offizieller Lesart galt es beim Nürnberger Prozess nach vorherigen Kriegen diesmal gerade keine radikale Siegerjustizlogik zu verfolgen, sondern zu zeigen, dass liberal demokratische Systeme auf universalen ethischen Prinzipien beruhen und damit eine moralische Deutungshoheit gegenüber totalitären Expansionsregimen beanspruchen können. Der Begriff Transitional Justice, erst Jahrzehnte später geprägt, wird heute jedoch oft als analytische Linse auf diese Phase angewandt. Er verweist auf ein zweites Ziel: Mit rechtsstaatlichen Mitteln sollte den besiegten Gesellschaften vor Augen geführt werden, welche Gräueltaten in ihrem Namen begangen worden waren und warum eine liberal demokratische Neuorientierung notwendig erschien. Gewissermaßen sollten die Prinzipien des neuen, das vorherige totalitäre Modell ablösenden Staatswesens eher mit Immanuel Kant als mit Carl Schmitt begründet werden. In welchem Maße die Realität diesem Anspruch gerecht wurde, eine seit jeher kontrovers diskutierte Frage, war ebenfalls ein wichtiges Thema der Konferenz. Denn der Nürnberger Prozess, der den Anspruch verfolgte, ein Gerechtigkeitsprozess zu sein, brachte auch eigene inhärente Ungerechtigkeiten hervor.

„Während der Nürnberger Prozess ein Schlüsselelement bei der Gestaltung der Nachkriegsordnung und dem Aufbau von Frieden war, beruhte diese Struktur im Kern jedoch auf der politischen Teilung der Welt, die aus den Trümmern des Krieges hervorgegangen war. Infolgedessen wurde vielen Ländern, die besonders stark unter den Zerstörungen des Krieges gelitten hatten, nach 1945 die Chance auf einen demokratischen Wiederaufbau verwehrt; stattdessen mussten sie innerhalb des Ostblocks jahrzehntelang sowjetischen Totalitarismus ertragen. Der Kalte Krieg prägte den Verlauf der nachkriegszeitlichen Gerechtigkeit in entscheidender Weise“, sagte Karol Madaj.

Mit anderen Worten: Die Länder, auf deren besetzten Territorien die schwersten Gräueltaten begangen worden waren, fehlten am Verhandlungstisch. Weder unter den Autoren des Abkommens noch unter den Richtern oder Anklägern fanden sich Vertreter der betroffenen Staaten Ostmitteleuropas. Dabei hatten gerade diese Länder einen wesentlichen Anteil an den alliierten Bemühungen, Kriegsverbrecher zur Rechenschaft zu ziehen. Seit 1943 engagierten sich ihre Regierungen im Exil in der United Nations War Crimes Commission, die von siebzehn alliierten Staaten gegründet worden war. Sie war das zentrale internationale Gremium, das schon während des Krieges nationale Ermittlungen, Beweissammlungen und juristische Vorbereitungen zur Ahndung von NS Verbrechen koordinierte. Damit entstand eine Basis, auf der später die Londoner Charta und der Nürnberger Prozess aufbauen konnten.

Dominika Uczkiewicz, die am Pilecki Institut forscht und zu den zentralen Ideengeberinnen der Konferenz gehört, arbeitet in ihrer Forschung intensiv zur Rolle Ostmitteleuropas, insbesondere zum polnischen Einfluss. Besonders Polen spielte hierbei eine bedeutende Rolle. Die polnische Exilregierung gehörte zu den aktivsten Mitgliedern der Kommission, lieferte umfangreiche Beweise für nationalsozialistische Verbrechen und drängte früh auf die völkerrechtliche Anerkennung des Vernichtungsgeschehens. Nicht zufällig stammten einige der wichtigsten Impulse für die spätere Genozidkonvention, etwa durch Rafał Lemkin, aus dem polnischen juristischen und diplomatischen Umfeld.

Dass dieser Einfluss heute kaum bekannt ist, liegt nicht zuletzt an den politischen Entwicklungen nach 1945. Mit der Eingliederung in den sowjetischen Machtbereich verschwanden viele Initiativen dieser Staaten aus der internationalen Wahrnehmung. Erst allmählich beginnt die Forschung, den Beitrag Ostmitteleuropas mit dem Vermächtnis der Nürnberger Prozesse zu verknüpfen und seinen Einfluss auf das Völkerstrafrecht des 20. Jahrhunderts sichtbar zu machen, bis hin zur Gründung des Internationalen Strafgerichtshofs im Jahr 2002.

Ein weiterer bislang unterschätzter Faktor ist der Kalte Krieg. Die zunehmende Blockkonfrontation prägte nicht nur die Rezeption der Nürnberger Prozesse, sondern führte auch zur Aussetzung von Auslieferungen und zu tiefen Differenzen bei der Verfolgung mutmaßlicher Täter in Ost und West. Vieles über die Strafverfolgung in Mittel und Osteuropa, über Prozesse gegen Kollaborateure und über politische Einflussnahmen bleibt bis heute unerforscht.

Diese und andere Fragestellungen wurden in fünf thematischen Panels diskutiert, in denen aufgezeigt wurde, wie internationale Netzwerke, rechtliche Ideen und politische Initiativen bereits lange vor der Londoner Konferenz die Grundlagen für Nürnberg gelegt hatten. Ein Runder Tisch rückte die Rolle Londons und Potsdams in den Mittelpunkt und verdeutlichte, wie diese Treffen jenen historischen Moment formten, den Karl Jaspers später als Geburt eines übernationalen Rechtsbewusstseins bezeichnete. Weitere Panels befassten sich damit, wie Hauptkriegsverbrecher nach 1945 vor Gericht gestellt wurden und warum die internationale Gemeinschaft immer wieder zwischen umfassender und selektiver Gerechtigkeit schwankte, ein Spannungsfeld zwischen den Erwartungen der Großmächte und der kleineren Staaten. Insgesamt zeigte die Konferenz, wie sich der Versuch, Recht über Macht zu stellen, seit 1945 entwickelte und welche Fragen bis heute offenbleiben.

Am Ende stand die Frage: Wie sieht die Zukunft des internationalen Rechts aus? Wird Putin zur Rechenschaft gezogen werden? Angesichts der jüngsten weltpolitischen Entwicklungen war die Stimmung eher gedämpft und wenig hoffnungsvoll.

Fotos: Katarzyna Łukasiewicz

Die Tagung steht unter der Ehrenpatronanz des stellvertretenden Ministerpräsidenten und Außenministers Radosław Sikorski.

Reisetipps mit Reise Know-How Verlag

Hier ist das Christkind zu Hause.

Der vielleicht bekannteste und älteste Weihnachtsmarkt der Welt, der Christkindlesmarkt, sorgt für glänzende Augen bei Groß und Klein. Traditionell eröffnet das Christkind persönlich den Christkindlesmarkt mit einem Prolog am Freitag vor dem 1. Advent. Besucher aus aller Welt strömen zur Weihnachtszeit nach Nürnberg, um sich dort in „himmlische“ Stimmung versetzen zu lassen. Im „Städtlein aus Holz und Tuch“ werden Nürnberger Lebkuchen, Früchtebrot, Christbaumschmuck, Rauschgoldengel, Kunstgewerbe und die typischen „Zwetschgermännla“ (Figuren aus Dörrpflaumen) angeboten.

Nürnberger Lebkuchen und Nürnberger Rostbratwürste sind natürlich ein absolutes Muss, um den Weihnachtsmarktbesuch kulinarisch abzurunden.

Der aktuelle Stadtführer Salzburg hält Tipps für jeden Geschmack bereit und bietet viele aktuelle Informationen für jede Jahreszeit und Reisezeit.

Der CityTrip Nürnberg von Bernd Spachmüller ist in jeder Buchhandlung und bei uns im Shop erhältlich.

https://www.reise-know-how.de/…/citytrip-nuernberg-66955

Alle Fotos aus dem CityTrip Nürnberg

Unterwegs mit Kerstin Pagel

Am zweiten Advent leuchten nun zwei Kerzen etwas heller. Ein warmes Licht, das Sehnsucht nach Frieden bringen mag und Weihnachten schreibt sich leise in unsere Herzen. Ihr Lieben, ich wünsche Euch von ganzem einen schönen 2. Adventsabend und einen wundervollen guten Start in die neue Woche. Herzlichst, Kerstin

Facebook 7. Dezember 2025

🥰

Impulse aus und für den Religionsunterricht / Kultur

Ein besonderer Blick auf Kinderhospizarbeit und auf den Torwart der DFB-Elf und der TSG-Hoffenheim

Kulturelle Noten von Andreas Sturm

⚖️ Überlastete Lehrkräfte müssen entlastet werden!

📊 Studien der Uni Göttingen zeigen: Die Lehrerarbeitszeit hat eine enorme Streuung – bei Vollzeitstellen können die Abweichungen bis zu 14 Wochenstunden betragen (von sieben Überstunden bis zu sieben Minderstunden).

🎯 Aus diesem Grund wollen wir Schulleitungen strukturierte Instrumente an die Hand geben: Arbeitszeitgespräche, konstruktives Feedback und Zielvereinbarungen.

👩🏼‍🏫 Das ist im Sinne der Lehrkräfte, die trotz aller Herausforderungen eine großartige Arbeit leisten!

👎🏻 Am Wochenende haben verschiedene Akteure eine Passage aus unserem Wahlprogramm böswillig verdreht und für eine billige Schlagzeile falsche Lehrerklischees bedient. Dagegen verwehre ich mich entschieden!

#Bildung#Bildungspolitik#Schule

CDU-Landtagsfraktion Baden-Württemberg

CDU Baden-Württemberg

Layout: Matthias Busse

Facebook 10. Dezember 2025

Musikbeitrag für Klassikfreunde

Mit Andrea Chudak unterwegs

Heute gab es in der Gethsemanekirche Berlin die Solistenprobe für das Konzert am Samstag mit dem „Oratorio di Noel“ von Saint-Saens und „Magnificat“ von Vivaldi. Dabei traf ich nach langer Zeit Dorothe Ingenfeld wieder. Wir haben uns darüber unterhalten, wie schwierig es war, in der Coronazeit mit diesen großen Abständen und allem, was so dazu gehörte, unsere Doppel-CD „MEYERBEER: vocal“ einzuspielen.

Aber was für schöne Musik!!!

Hier „La Mére Grand“ von Giacomo Meyerbeer

mit Andrea Chudak (Sopran), Dorothe Ingenfeld (Mezzosopran) und Yuki Inagawa (Klavier)

Die CD lohnt es sich übrigens zuzulegen: ganz vielfältige und doch ziemlich unbekannte Musik des Meisters der Grand Opera !

Facebook, 10. Dezember 2025

Wachet und Betet!

 Foto: Thomas Zimbelmann

Wachet und betet …  Über den Link gibt es alles zu den Glocken der Kath. Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt in Radstadt.

Hier der Link dazu

#createsoundscape ist Teil der Kampagne „Hörst du nicht die Glocken?“.

Diese informiert über den Sinn und Zweck des Läutens überhaupt, über seine Geschichte und darüber, wie das Läuten heute wieder als Zeichen von Frieden, Freiheit und persönlicher Spiritualität verstanden werden kann.

Wachet und Betet – Historischer Impuls

Hier nun eine Liste, welche 10 philosophischen Bücher oder Schriften mich in meiner intellektuellen Biografie besonders geprägt haben.  Eine solche Liste ist natürlich immer etwas prekär und wohl auch unscharf. Trotzdem – ich hab’s mal probiert. Innerhalb der Liste wollte ich nicht noch einmal hierarchisieren, sondern präsentiere sie in der nächsten Zeit einfach der Reihenfolge ihres zeitlichen Erscheinens. Eine ähnliche Liste von Büchern zur Geisteswissenschaft folgt.

Heute Präsentation 10

Facebook Albrecht Grözinger

Info und Kauf hier klicken

Das YouTube der Woche von Mitarbeiterin Joanna Filus-Olenkiewicz

Impuls aus Karlsruhe von Pfarrer Siegfried Weber

Impuls aus Karlsruhe von Prof. Dr. Frank Thissen

»Für mich ist es essenziell, frei zu sein! Durch die Lebenserfahrung, das Wissen und die Menschen habe ich eine Basis bekommen, die mir die Möglichkeit gibt, ICH sein zu dürfen. Ich war mein Leben lang unterwegs und habe in Karlsruhe das Gefühl, zu Hause zu sein. In meiner Werkstatt werden Workshops angeboten, Kurse, Theateraufführungen, Ausstellungen für KünstlerInnen – es ist ein Open Space. Mein Wunsch ist, die Menschen miteinander zu verbinden.« Benjamin Bigot 

Foto: Frank Thissen

Quelle: https://menschen-in-karlsruhe.eu/

Zeitenreise mit Hans-Josef Overmann

Buchempfehlung

Die Deutsch-Polnischen Nachrichten haben einen neuen Partner, die Edition Schröck-Schmidt…hier gibt es weitere Empfehlungen

Dieses Mal eine Übersicht über den Stand der Präsentationen

Wir sind kurz auf dem Weg nach Zerben am 3. Advent. Jemand, der eng mit dem Thema Albert Schweitzer verbunden ist, ist der ehemalige Stiftskantor Jürgen Lindner, der nun Verbindungen zu einem besonderen Kloster hat. Dazu bekommt mein Buch „Christianisierung in Pommern Leben eingehaucht.

Derzeit überarbeitet Autorin Juliane Heger das Schweitzer-Buch

Impuls von Abt Daniil Irbits

Immer noch wie gut es ist, dass wir letztes Jahr beschlossen haben, Buntglasfenster im Altar unseres Tempels zu installieren.

Jedes Mal, wenn Sonnenlicht durch mehrfarbiges Glas geht, ist der Raum mit einem besonderen Licht und Wärme gefüllt.

Die Atmosphäre wurde noch inspirierender und better.

Ich danke allen, die dieses Projekt unterstützt und geholfen haben, es zu verwirklichen!

Facebook, 10. Dezember 2025

Empfehlung für Kinder und Jugendliche

Die Empfehlung kommt von Redaktionsmitarbeiterin Juliane Heger

New York 1943. Linus streift mit seinem Obst- und Gemüsekarren durch die Straßen von Manhattan. Er mag seinen neuen Job, den er ebenso wie die Schuhe von seinem älteren Bruder geerbt hat. Beim Ausliefern der Bestellungen lässt sich wunderbar träumen. Zum Beispiel von Mister Super, dem Comichelden, den sein Bruder Apke gezeichnet hat. Aber nun ist Apke im Krieg … Alle zwei Wochen liefert Linus eine Kiste Apfelsinen an Mister Orange, dessen wirklichen Namen er sich nicht merken kann. In der Wohnung des Malers sieht es ganz anders aus als bei Linus zu Hause: Die Wände sind weiß gestrichen und überall hängen rote, gelbe und blaue Rechtecke. Mister Orange sagt, das sind die Farben der Zukunft. Truus Matti erweckt in ihrer packenden Familiengeschichte den Maler Piet Mondrian zum Leben und bringt die Welt seiner Farben zum Tanzen. Darüber hinaus entwirft sie ein atmosphärisches Bild vom New York der 1940er Jahre.

Weitere Infos und Kauf

Filmtipp / Hörspieltipp (speziell für Kino und angenehme Stunden)

ine Empfehlung von Thomas Ohrner (Klassikradio)

Jazziges – von Marco Reiß empfohlen

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