
Charlotte Baumann, Anja Hermann, Oliver Baumann, Linnford Nnoli, Marc Zimmermann (v. l.n. r).
Fotos: Jonas Melcher
Berlin. Adventszeit lässt Kinderaugen strahlen. Der Blick richtet sich auch auf die Kinderhospizarbeit. Beispiel: Das „Kinderhospiz Sterntaler“ bei Speyer.
Von Frank Bürger
Kinderhospizarbeit braucht Botschafter. Das weiß auch Linnford Nnoli vom „Kinderhospiz Sterntaler“. Die Sportwelt schaut so auf den Torwart Oliver Baumann. Was für ein besonderes Ereignis für die Kinder, als der Sportler am 2. Oktober 2025 persönlich in der Einrichtung vorbeischaute.
„Der Besuch von Oliver Baumann im stationären Kinderhospiz Sterntaler in Dudenhofen bei Speyer war ein doppelt bedeutungsvolles Ereignis. Der sozial engagierte Nationalspieler, der mit seinem gemeinnützigen Verein „Olis Kinderwelt“ viele Menschen und Einrichtungen nachhaltig unterstützt, nahm sich alle Zeit der Welt, um sich einen intensiven Einblick in das Kinderhospiz zu verschaffen und sich mit den Sterntalern und ihren kleinen Gästen zu befassen.
Begleitet wurde er dabei von seiner Frau Charlotte und deren Mitstreiter für die gute Sache, Marc Zimmermann.
Es war nicht der „Nationalspieler Oliver Baumann“, der das gesamte Areal erschloss und sich mit den Kindern, einer Sterntaler Mama und dem Pflegepersonal austauschte, es war „der Mensch Oliver“, dem es bei seinem ganzen sozialen Engagement in der Region darum geht, Missstände zu korrigieren, Hilfe und Unterstützung zu leisten, wo es möglich ist, nicht wegzusehen und aktiv zu werden, um die Dinge zu verbessern und denen beizustehen, die der Hilfe und Unterstützung bedürfen. Deckungsgleicher könnten Intentionen nicht sein, als zwischen diesem seinem Motto und der Arbeit, die das Kinderhospiz Sterntaler und dessen Team leistet.
Und so ist es auch durchaus schlüssig, dass diese hilfreiche Symbiose feierlich gekrönt wurde, indem Sterntaler Geschäftsführerin Anja Hermann und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit, Linnford Nnoli, Oliver Baumann offiziell zum neuen Botschafter der Sterntaler erklärten.
Oliver Baumann nahm diese Ehrung dankend entgegen und beteuerte, zusammen mit Ehefrau Charlotte, dass sie den Sterntaler-Kindern, deren Familien und dem Team mit Freude beistehen und sie tatkräftig auf ihrem weiteren Weg begleiten werden.
Schon am ersten Tag seines Botschafteramtes hinterließ er eine besondere Stimmung der Zuversicht und des wahrgenommen worden seins, die mit keinem Geld dieser Welt aufzuwiegen ist.“
So ist es auf der Homepage des Vereins Kinderhospiz Sterntaler zu lesen.
Historie
Im Jahr 2002 wurde der „Förderverein Kinderhospiz Sterntaler e. V.“ gegründet mit dem Ziel, den Bau und Betrieb eines Kinderhospizes in der Metropolregion Rhein-Neckar zu unterstützen. Neben der Spendengewinnung für den Bau war die Beschäftigung von Kinderkrankenschwestern und -pflegern eine wichtige Voraussetzung für den Betrieb einer solchen stationären Einrichtung.
So kam der Verein seit 2004 zunächst der wachsenden Nachfrage nach der Häuslichen Kinderkrankenpflege (seit 2020 Ambulante Kinderkranken- & Intensivpflege Sterntaler) nach.
Dieser Geschäftsbereich wurde später in den Ende 2004 neu gegründeten „Kinderhospiz Sterntaler e.V.“ übernommen und verstärkt.
Seitdem widmet sich der Förderverein seinen eigentlichen Kernaufgaben, nämlich der Akquise von Spenden sowie der Öffentlichkeitsarbeit.
Beide Vereine arbeiten eng zusammen.
Nach jahrelanger Suche nach einem geeigneten Objekt wurde 2007 schließlich die Neumühle in Dudenhofen bei Speyer, idyllisch am Woogbach gelegen, erworben und umgebaut, sodass dort ab Herbst 2009 zunächst drei Kinder mit ihren Eltern und Geschwistern betreut werden konnten. Seit Anfang 2016 ist der komplett neu errichtete Erweiterungsbau in Betrieb und bietet in acht Zimmern Platz für die jungen Patienten, das Abschiedszimmer (Sternenzimmer) und den Rückzugsraum für die Trauernden.
Für die Angehörigen stehen zusätzliche Familienzimmer während des Aufenthaltes zur Verfügung.
Die Initiatorin
Ursula Demmer wurde, durch Gespräche mit einer engagierten Kinderkrankenschwester und betroffenen Eltern, der dringende Bedarf an Unterstützung unheilbar erkrankter Kinder und deren Familien bewusst.
Selbst Mutter dreier Kinder und nach 15-jähriger Tätigkeit in einer Praxis für Naturheilverfahren und Neuraltherapie fasste sie den Entschluss, diese Lücke des Systems zu schließen und das erste stationäre Kinderhospiz in Rheinland-Pfalz und der Metropolregion Rhein-Neckar zu begründen.
Was heute so eindrucksvoll und länderübergreifend gewürdigt wird, fußt auf der Vision und unerschrockenen Entschlossenheit dieser Frau, die 2015 leider selbst, mit nur 49 Jahren, einem Krebsleiden erlag.
Was sie in dieser kurzen Lebenszeit geschaffen hat, ist heutzutage nicht nur Vorbild für viele neu entstehende Einrichtungen, sondern auch Heim und Hort für Kinder und deren Familien, die schwerste Wege zu bewältigen haben.
Ein großes Vermächtnis wichtigster Art, das heutzutage von Geschäftsführerin Anja Hermann und ihrem großartigen Team so weitergeführt und darüber hinaus noch erweitert wurde, dass die Gründerin, Ursula Demmer, mit Stolz auf dieses, so bedeutende Lebenswerk blicken wird… von wo auch immer.
Immer wieder schauen die Deutsch-Polnischen Nachrichten auf soziales Engagement, auch international.
Quelle: Homepage Kinderhospiz Sterntaler






