
Berlin. Der Regensburger Autor Matthias Kneip erhält den Dialogpreis der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bundesverband für seine Verdienste im deutsch-polnischen Kulturaustausch. Es gibt eine Verbundenheit über viele Jahre hinweg.
Von Frank Bürger
Der Regensburger Schriftsteller und Polenspezialist Dr. Matthias Kneip wurde am 21. November in einem feierlichen Festakt mit 400 Gästen im Bremer Rathaus mit dem diesjährigen „Dialogpreis“ ausgezeichnet. Der Preis wird von der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bundesverband (DPGBV) für Verdienste um den Dialog zwischen Deutschland und Polen vergeben und gilt als einer der renommiertesten Auszeichnungen im deutsch-polnischen Kontext.
Zuvor erhielten ihn unter anderem der Friedensnobelpreisträger Lech Wałęsa und der Schriftsteller Martin
Pollack. und der deutschstämmige in Polen aktive Künstler Steffen Möller. Die Auszeichnung wird seit 2005 jährlich in Form einer Medaille vergeben. In der Begründung der Jury für die Zuerkennung des Preises an Dr. Matthias Kneip wurde dessen vielseitiges Engagement für die deutsch-polnische Verständigung hervorgehoben, insbesondere bei der Vermittlung von Kenntnissen über Polen an die jüngere Generation in Deutschland. Der Preis wurde Kneip, der als einer der bekanntesten Mittler zwischen beiden Ländern gilt, von der ehemaligen Bundestagsabgeordneten Cornelia Pieper sowie der Vorsitzenden der DPGBV, Simona Koß überreicht.
Die Laudatio hielt die ehemalige polnische Generalkonsulin in München, Elżbieta Sobótka, die vor allem Kneips literarisches Schaffen über Polen würdigte sowie sein Engagement an Schulen in Deutschland – viele junge Deutsche seien über seine Bücher und Lesungen erstmals mit Polen in Kontakt gekommen.
Zuletzt erschien Kneips Buch „Darüber lacht Polen“ im Verlag Friedrich Pustet sowie sein Kinderbuch „Dackel Dackel in Warschau“.
Fotos: (privat): Der Preis wurde überreicht von Cornelia Pieper (links) und Simona Koß ©Privat
Zusatzinformation:
Mit Matthias Kneip nach Polen
Vom 11. – 18 Juli 2026 gibt es wieder die Möglichkeit, mit Matthias Kneip von Regensburg aus nach Polen zu reisen. Diesmal führt die Route über Stettin nach Danzig und Posen. Auf dem Programm stehen neben der berühmten Marienburg auch ein Ausflug in die Kaschuben und natürlich die berühmte Altstadt von Danzig.
Kontakt und Anmeldung: Ewa Kwasny, http://www.polenplan.com

Begegnungen gab es so beim Bundeskongress auf Schloss Hambach 2012
1832 wurde die Hambacher Schlossruine durch die viertägige Protestveranstaltung von etwa 30.000 Menschen zum Schauplatz demokratischer Bewegung. Noch dazu war der Protest grenzüberschreitend, auch viele Polen und Franzosen waren mit dabei.
Anlass war die Unzufriedenheit der pfälzischen Bevölkerung über Repressionsmaßnahmen der bayerischen Verwaltung. Diese hatte in den Jahren nach 1816 Errungenschaften zurückgenommen, die dem Volk in der Zeit der Besatzung durch Frankreich gewährt worden waren. Nachdem die bayerische Obrigkeit eine strenge Zensur eingeführt und politische Kundgebungen verboten hatte, gaben die Organisatoren die Veranstaltung als „Volksfest“ aus.
Seit jenen Tagen gilt das Hambacher Schloss als Sinnbild der Demokratie in ganz Deutschland.
Hier noch ein historische Foto vom Bundeskongress

Zum 1. Januar 2026 beendet Basil Kerski seine langjährige Tätigkeit als Chefredakteur unseres Deutsch-Polnischen Magazins DIALOG und zugleich seine Arbeit als Direktor des Europäischen Solidarność-Zentrums (ECS) in Gdańsk. Für die Deutsch-Polnische Gesellschaft Bundesverband e. V. ist dies ein bedeutender Moment – und vor allem ein Anlass für großen Dank.
Seit 1998 hat Basil Kerski das Magazin DIALOG im Auftrag des Bundesverbandes geprägt, weiterentwickelt und ihm eine unverwechselbare Stimme im deutsch-polnischen Austausch verliehen. Unter seiner Redaktion wurde DIALOG zu einem Ort offener Debatten, analytischer Tiefe und intellektueller Neugier – ein publizistisches Forum, das gesellschaftliche, politische und kulturelle Entwicklungen in beiden Ländern mit europäischer Weitsicht beleuchtet.
Gleichzeitig hat Basil Kerski in Gdańsk als Direktor des Europäischen Solidarność-Zentrums eine einzigartige Institution geleitet, die Museum, Erinnerungsort und demokratisches Forum verbindet. Mit Ausstellungen, Bildungsprogrammen und internationalen Konferenzen hat er die historische Bedeutung der Solidarność-Bewegung mit aktuellen Fragen von Demokratie, Freiheit und Bürgergesellschaft verknüpft und das ECS weit über Polen hinaus als zentralen Ort des europäischen Dialogs etabliert.
Simona Koß, Vorsitzende des Bundesverbandes, würdigt seine Rolle mit folgenden Worten:
„Basil Kerski hat wie nur wenige andere den deutsch-polnischen Dialog intellektuell geprägt, verteidigt und bereichert.
Sein Engagement, seine Haltung und seine Fähigkeit, Räume für respektvolle Debatten zu öffnen, waren für unseren Verband und für die Zeitschrift DIALOG von unschätzbarem Wert.
Für seine jahrzehntelange Arbeit danken wir ihm von Herzen.“
Wir schließen uns diesem Dank aufs Tiefste an. Basil Kerski hat mit seinem Einsatz in Berlin, Warschau und Gdańsk Brücken gebaut, Orientierung gegeben und Vertrauen geschaffen. Er hat den DIALOG über fast drei Jahrzehnte hinweg zu einer unverzichtbaren Plattform gemacht – und der deutsch-polnischen Verständigung nachhaltig seinen Stempel aufgedrückt.
Die Deutsch-Polnische Gesellschaft Bundesverband e. V. dankt Basil Kerski für seine herausragende Arbeit und wünscht ihm für seine kommenden Projekte und Aufgaben alles erdenklich Gute.
Quelle: Bundesverband der Deutsch-Polnischen Gesellschaft
Grenzüberschreitung und persönliche Kontakte gab es auch über Dialogpreisträger Steffen Möller

