50. Schwetzinger Mozartfest eröffnet

Nikolaus Friedrich. Foto: Mozartgesellschaft Schwetzingen

Berlin. Die Stadt Schwetzingen ist wie Salzburg fest mit dem Namen Wolfgang Amadeus Mozart verbunden. Das unterstreicht die Schwetzinger Mozartgesellschaft mit dem 50. Schwetzinger Mozartfest.

Von Frank Bürger

Rosa Grünstein mit Heinz Bürger, auch gerne u Gast bei der Mozartgesellschaft. Foto: Sabine Rebmann

Die Schwetzinger Mozartgesellschaft mit Präsidentin Rosa Grünstein an der Spitze feiert ein besonderes Fest. Sie kann zum 50. Mozartfest einladen. Das begann mit der Ehrung des künstlerischen Leiters Nikolaus Friedrich bei der feierlichen Eröffnung des Festes.

Die Stadt Schwetzingen verlieh ihre höchste Auszeichnung, die Carl-Theodor-Medaille, an Nikolaus Friedrich. Mit dieser Ehrung würdigt die Stadt das langjährige und herausragende Engagement des künstlerischen Leiters der Schwetzinger Mozartgesellschaft. Die Verleihung fand im Rahmen des feierlichen Empfangs zur Eröffnung des diesjährigen Mozartfestes im Palais Hirsch statt. Die Laudatio hielt Oberbürgermeister Matthias Steffan.

Seit 2007 steht Nikolaus Friedrich an der Spitze der künstlerischen Leitung der Schwetzinger Mozartgesellschaft. Unter seiner Leitung hat das Mozartfest ein eigenständiges Profil entwickelt und sich zu einem wichtigen Treffpunkt für Musikliebhaberinnen und -liebhaber weit über die Region hinaus etabliert.

Besonders in Erinnerung geblieben ist die außergewöhnliche Produktion von Cosi fan tutte: Die Rezitative wurden in moderne Umgangssprache übertragen, die Musik dazu von dem Mannheimer Komponisten Sidney Corbett neu komponiert. Die Sängerinnen und Sänger kamen aus der Opernschule, das Kammerorchester setzte sich aus Freunden und Kollegen von Nikolaus Friedrich zusammen.

Auch strukturell hat er dem Festival seine Handschrift gegeben. Seit 2009 wird beim Mozartfest jeweils ein Werk eines zeitgenössischen Komponisten uraufgeführt – stets für Streichquartett und Bassetklarinette, wobei Friedrich selbst die Klarinette spielt.

Aufwertung der Stipendiatenkonzerte der Jürgen Ponto-Stiftung: In Kooperation mit der Forschungsstelle Hof|Musik|Stadt werden Werke der Mannheimer Hofmusiker aus dem Dornröschenschlaf geholt und von jungen Talenten aufgeführt.

Seine langjährigen Kontakte in die Klassikszene ermöglichen es, namhafte Ensembles zu günstigen Konditionen nach Schwetzingen zu holen. Gleichzeitig entdeckt er immer wieder junge, noch unbekannte Künstlerinnen und Künstler. Diese Mischung aus Erfahrung, Mut und Neugier trägt maßgeblich zur hohen Qualität des Festivals bei.

„An dieser Stelle muss ausdrücklich hervorgehoben werden – das geschieht ehrenamtlich. Nikolaus Friedrich schenkt der Mozartgesellschaft, der Stadt und ihrem Publikum nicht nur sein künstlerisches Können, sondern auch seine Zeit, seine Energie und seine Leidenschaft – ohne persönliche Gegenleistung. Dieses selbstlose Engagement verleiht seiner Arbeit ein besonderes Gewicht und macht seine Verdienste noch eindrucksvoller. Nikolaus Friedrich ist bis heute nicht nur ein Motor der Mozartgesellschaft, sondern machten sie zu einem pulsierenden Ort der Musik, des Austauschs und der Inspiration. Dafür gebührt Ihnen unser Dank und unsere Anerkennung.“, betont Oberbürgermeister Matthias Steffan in seiner Laudatio.

Quelle: Stadt Schwetzingen

Das 50. Mozartfest

Arkadiusz Jakus (Sarastro) und Daniel Kim (Tamino). Foto: Thomas Brenner / Pfalztheater Kaiserslautern

Vom 26. September bis zum 12. Oktober 2025 feiert das Schwetzinger Mozartfest seinen fünfzigsten Geburtstag. 1976 als „Mozarttage“ gestartet wird dieses Festival in erster Linie durch das ehrenamtliche Engagement der Mozartgesellschaft Schwetzingen e.V. organisiert – ein herausragendes Beispiel für bürgerschaftliche Kulturarbeit, die über Jahrzehnte Klassikfreunde aus der ganzen Region und darüber hinaus begeistert. In diesem Jahr gilt ein besonderer Dank der Baden-Württemberg-Stiftung, die unsere „Nachwuchs“-Projekte fördert.

Das Jubiläumsprogramm vereint große Namen, treue Wegbegleiter und vielversprechende Nachwuchstalente. Gleich zum Auftakt gastiert das international renommierte Quatuor Voce im Jagdsaal, gefolgt vom Bernstein Trio, das als junges Ensemble bereits international für Aufmerksamkeit sorgt. Am Sonntagvormittag präsentiert sich das Ensemble Bella Musica der Universität Mozarteum mit einem schwungvollen Konzert im Mozartsaal. Wer Glück hat, kann diese jungen Botschafter der Europäischen Mozartwege bereits am Samstag, dem 28. September auf dem Wochenmarkt in Schwetzingen erleben.

Zu den engen Weggefährten des Festivals gehören in diesem Jahr das vielfach ausgezeichnete Schumann Quartett sowie das Minguet Quartett gemeinsam mit dem Klarinettisten Nikolaus Friedrich und erneut der Geiger Anton Steck mit der Pianistin Christina Kobb. Sie alle verkörpern die künstlerische Kontinuität und Freundschaften, die das Mozartfest über Jahrzehnte geprägt haben.

Ein Höhepunkt des Festivals ist das Gastspiel des Pfalztheater Kaiserslautern mit Mozarts „Zauberflöte“ im Rokokotheater am 4. Oktober – ein Erlebnis in historischem Ambiente, das die besondere Atmosphäre des Schwetzinger Schlosses eindrucksvoll zur Geltung bringt. Weitere Glanzlichter sind das Konzert des italienischen Pianisten Roberto Prosseda sowie das 32. Konzert der Stipendiaten der Jürgen Ponto Stiftung, das die traditionsreiche Nachwuchsförderung des Festivals fortführt.

Besondere Aufmerksamkeit gilt in diesem Jubiläumsjahr dem Nachwuchs: Neben dem Bernstein Trio und den Ponto-Stipendiaten und dem Orchester Bella Musica, stellt die Musikschule Schwetzingen ihr Eröffnungskonzert am 5. Oktober unter das Motto „In Mozarts Gesellschaft“. Und zum Abschluss des Festivals am 12. Oktober laden lokale Schul- und Kinderchöre zum großen MozartSingAlong in der Schwetzinger Stadtkirche. Damit wird die nächste Generation von Künstlerinnen und Künstlern sichtbar in den Mittelpunkt gestellt – ein wichtiges Signal für die Zukunft der klassischen Musik.

Das 50. Schwetzinger Mozartfest ist nicht nur ein musikalisches Jubiläum, sondern auch eine Feier des Miteinanders von Künstlern, Publikum, Förderern und den vielen ehrenamtlich Engagierten. Gemeinsam haben sie über fünf Jahrzehnte hinweg ein Festival geschaffen, das das Erbe Mozarts in Schwetzingen lebendig hält – und mit diesem Jubiläum fest in die Zukunft blickt.

Quelle: Mozartgesellschaft Schwetzingen

Weitere Infos und Karten zum Mozartfest

Hier alle Hintergrundinformationen

Auch unser Autor Andreas Sturm war mit bei der Eröffnungsfeier im Palais Hirsch. Hier ein kurzes Zitat auf Anfrage der Deutsch-Polnischen Nachrichten:

„Das  Schwetzinger Mozartfest bietet seit 50 Jahren ein erstklassiges und vielfältiges Programm, getragen von einem breiten bürgerschaftlichen Engagement, das ist einzigartig und verdient Anerkennung. Herzlichen Glückwunsch!“

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