
Berlin. Die vorerst letzte Präsentation des Buches zum Kloster Götschendorf gibt es am 7. Februar um 19 Uhr im Roten Haus in Karlsruhe.
Von Frank Bürger
Der Weg ist kein weiter…vom Zentrum der Stadt Karlsruhe bis nach Rüpurr. Im Roten Haus, Raststätter Straße 17, 76199 Karlsruhe bin ich mit dem Buch zum Kloster Götschendorf am 7. Februar um 19 Uhr zu Gast.
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Hier atmet der Besucher badische Geschichte.
Vom ehemaligen Schloss Rüppurr, das erstmals 1380 urkundlich als ‚Veste Rüppurr‘ erwähnt wurde und einem alten Adelsgeschlecht – den Herren von Riedbur – als Wohnsitz diente, ist neben der Mühle heute nur noch die ehemalige Meierei aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts übrig geblieben.
Das genaue Alter der Meierei ist nie bestimmt worden. Steinmetzzeichen und bauliche Ähnlichkeiten lassen diese Zeit jedoch wahrscheinlich erscheinen. Eine Untersuchung z.B. der verwendeten Hölzer auf ihr Alter wurden nicht durchgeführt.
Im 16. Jh. existierte ein größerer Gebäudekomplex mit Ringmauer und Wassergraben. Bereits 1762 wurde das Schloss abgerissen und das Gelände durch den Großherzog Karl Friedrich zur Nutzung als Kammergut und später für Fabriken (Tabakmanufaktur, Leinwand- und Baumwollbetriebe) umgewidmet.
Die Meierei – eigentlich nur als Wohngebäude konzipiert – erfuhr im Lauf der Zeit verschiedene Nutzungen. Im Jahr 1770 wurde sie zur Wohnung der auf dem Schlossgelände eingerichteten Leinwandbleicherei. Ab 1816 diente sie dann als Bäckerei für das großherzogliche Militär. Gegen Ende 19. Jhdt. oder Anfang 20. Jhdt. wurde der Fachwerkanbau auf der Südseite ergänzt.
Der untypische rote Anstrich ist erstmals 1972 erwähnt. Bei der grundlegenden Renovierung 1999 – 2001 wurde dieser beibehalten und das Gebäude zum Therapie- und Seminarzentrum „Rotes Haus“ umgenutzt. Seit 2018 hat sich das Profil erweitert zu Therapie – Begegnung – Kultur.
„Das Rote Haus, ursprünglich die Meierei des Schlosses Rüppurr, ist seit über 25 Jahren ein Therapiezentrum, ein Ort für Menschen, die nach Veränderungen in ihrem Leben suchen. Engagierte TherapeutInnen setzen sich mit ihren Angeboten aus unterschiedlichen Fachrichtungen und ihren Fähigkeiten für jeden Einzelnen ein, der in seiner persönlichen Entwicklung Begleitung, Hilfe und Unterstützung sucht. Die Arbeit unseres Teams ist konsequent auf die Verbesserung von Gesundheit und Lebensqualität ausgerichtet. Wir begleiten Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen und helfen Ihnen in ihren individuellen Lebenssituationen und Krisen durch vielseitige Angebote aus dem ärztlichen, psychotherapeutischen, körpertherapeutischen und naturheilkundlichen Spektrum. Darüber hinaus bieten wir eine grosse Bandbreite aus dem präventiven Bereich an, die hilft, die eigene Balance im Leben aufrechtzuerhalten und individuelle Stärken zu nutzen.
Es ist uns wichtig, dass sich Menschen bei uns wohl fühlen. Dafür schaffen wir einen vertrauensvollen und sicheren Raum, in dem jeder sein ganz persönliches Potential entdecken, entwickeln und entfalten kann.
Sowohl die therapeutische Arbeit als auch die Begegnung zwischen Menschen, die die grundlegende Bereitschaft in sich spüren, von und miteinander zu lernen, ist uns wichtig. Wir brauchen, um zu leben und gesund zu bleiben, Begegnungen, eine Gemeinschaft, die Dialog ermöglicht. Leider vernachlässigen viele Menschen diesen Aspekt, sei es aus Belastungen heraus, aus schädlichen Gewohnheiten oder aus Distanz zu sich selbst.
Therapie, Begegnung, Kunst, Kultur können den Einzelnen aus Entfremdung und Isolation wieder auf den Weg zum eigenen Selbst führen, ihn sensibilisieren für vermeidbares Leid und daran erinnern, wozu er ursprünglich berufen ist, welche einmalige konkrete Möglichkeit mit seiner Person zur Welt gekommen ist. Ein Mensch, der lernfähig, selbstbewusst, staunend und sehnsüchtig philosophierend nach seinem Sinn fragt und Werte und Ziele für sich entwickelt, eine Beziehung zu anderen aufnehmen kann, gemeinsam mit anderen die Voraussetzungen zu schaffen oder zu erhalten versucht, verantwortlich, fürsorglich und geborgen zu leben, er beeinflusst dadurch unsere Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur.
So kann er sich ernsthaft und spielerisch in grösster Freiheit entfalten. Er erlebt sich im eigenen Wesen als einen selbstbewussten, sich um sein Dasein in dieser Welt schöpferisch und verantwortungsvoll mitgestaltenden Menschen. In der Kommunikation, der Auseinandersetzung zwischen meinem Selbst und deinem Selbst kann sich eine bestärkende, liebevollen Beziehung verwirklichen, da der Einzelne etwas anderes ist als bloß ein Teil des Ganzen. Jeder Einzelne hat für sich das Ganze, einen absoluten, abgelösten, unabhängigen Wert, der nicht beliebig, ersetzbar, sondern gerade aufgrund seiner existenziellen Subjektivität für sich selbst absolut wertvoll und gültig ist.
Oft beginnen wir gerade im Angesichts des Leidens nach dem tieferen Sinn unseres Dasein zu fragen.“, sagt die Eigentümerin Dr. med. Andrea Menges-Feig von der Akademie Rotes Haus Karlsruhe.
Die Einladung kam von Akademiemitglied Architekt Hans Robert Hiegel, den ich über den inzwischen verstorbenen Journalisten Jürgen Roth kennenlernen durfte.
Bereits im September war ich in der Villa der verstorbenen Grand Dame Karlsruhes zu Gast. Auch hier führen die Linien nach Berlin, wo ich Hans-Robert Hiegel das erste Mal traf.
Die Staatsoper Berlin lag Melitta Büchner-Schöpf sehr am Herzen. Auf die Frage eines Journalisten nach ihrer Lieblingsoper und ihrem Lieblingsfilm antwortete sie vor langer Zeit: Die Oper „Cosi fan tutte“ von Mozart, dirigiert von Daniel Barenboim, inszeniert von Doris Dörrie (Staatsoper Unter den Linden, Berlin). Der Film„Casablanca“.
Meine Besuche in der Karlsruher Riefstahlstraße waren immer besonders. Sie bat mich einiges zu dokumentieren. Dem Wunsch kam ich nach und die Beiträge sind auf meinem YouTubekanal zu finden.
Die im Herbst 2021 verstorbene Karlsruher Unternehmerin Melitta Büchner-Schöpf hat das Diakonische Werk Karlsruhe als Alleinerben eingesetzt. Damit ging auch das Modehaus Carl Schöpf GmbH & Co. KG am Marktplatz in die Verantwortung der Diakonie über.
Das Erbe umfasst daneben weitere Immobilien, darunter das frühere Wohnhaus von Melitta Büchner-Schöpf in bevorzugter Lage in der Riefstahlstraße, außerdem erhebliche weitere Vermögenswerte.
„Das Diakonische Werk Karlsruhe ist sich der großen Verantwortung bewusst, die mit dem Erbe verbunden ist“, sagte Diakonie-Direktor Wolfgang Stoll. Zusammen mit der Geschäftsführung werde man in den kommenden Monaten an einer Neuausrichtung des traditionsreichen Modehauses arbeiten. „Wir wollen unseren Beitrag leisten, um der prominenten Lage der Immobilie am Marktplatz gerecht zu werden“, betonte Stoll gegenüber den Badischen Neuesten Nachrichten.
Die Badische Neuesten Nachrichten vermeldeten am 31. Dezember 2024: Das Modehaus Schöpf schließt für immer seine Pforten. Das ist ein tiefer Einschnitt für die Innenstadt.
Das 1899, in einem nach Plänen des Architekten Friedrich Weinbrenner errichteten Gebäude, eröffnete Modehaus Carl Schöpf hat Generationen von Karlsruherinnen und Karlsruhern mit Kleidung versorgt – zum 31. Dezember 2024, schließt das Geschäft nun.
Nach über 100 Jahren im Familienbesitz ging das Geschäft nach dem Tode von Dr. Melitta Büchner-Schöpf gemäß einer testamentarischen Verfügung an das Diakonische Werk Karlsruhe über.
Wie aus einer Pressemeldung hervorgeht, konnte „trotz erheblicher finanzieller Investitionen der Diakonie“ die Firma nicht dauerhaft gerettet werden. Der Räumungsverkauf wegen Geschäftsschließung beginnt am 12. November 2024, mit Rabatten auf das gesamte Sortiment.
Die zukünftige Eigentümerin der Immobilie, die Büchner-Schöpf-Stiftung, plant eine grundlegende Sanierung des Hauses und anschließend die Vermietung, wird informiert.
Das vermeldete „Mein Ka“ auf seiner Homepage.

ier eine kurze Biografie von Melitta Büchner-Schöpf
Maria Melitta Schöpf war die Tochter von FDP-Stadträtin Melitta Schöpf (1901–1989) und Carl Schöpf († 1980)[1]. Nach dem Abitur am Bismarck-Gymnasium studierte sie ab 1953 Jura an den Universitäten in Tübingen, Bonn, Hamburg und Freiburg. 1962 promovierte sie zum Dr. jur.
1967 heiratete sie Dr. Georg Büchner (1931–2018) und nahm den Nachnamen „Büchner-Schöpf“ an. Seit 1980, dem Tod ihres Vaters, war sie Eigentümerin des Modehauses Schöpf, das ihr Großonkel Carl Schöpf 1899 gegründet hatte. Dr. Melitta Büchner-Schöpf war bis 2000 im Bundesministerium für Wirtschaft als Ministerialdirigentin zuständig für industrielle Kooperationen weltweit und koordinierte die Industrie-Ministerräte.
Seit 1989 war sie Stifterin und im Vorstand der Melitta-Schöpf-Stiftung.
Hier mein letztes Interview mit der Grande Dame von Karlsruhe
Impressionen vom Besuch in der Villa Schöpf







Die Deutsch-Polnischen Nachrichten sind immer mit dabei bei den Aktivitäten in Kloster
Bildbericht vom Dreikönigsfest des Herrn im St. Georgs-Kloster in Götschendorf (Deutschland) am 19.01.2025.
Danke an alle, die an diesem Tag in unser Kloster gekommen sind und mit uns betende Gemeinschaft geteilt haben.
Ihr seid alle geliebt und immer willkommen, meine Lieben!
