Mit aller Kraft gegen Hass und Diskriminierung

Auschwitz. Foto: Frank Bürger

Schwetzingen. Der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust am 27. Januar wurde im Jahr 2005 von den Vereinten Nationen zum Gedenken an den Holocaust und den 60. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau eingeführt. Potsdam, Berlin, Spandau und Schwetzingen sind unter vielen Stationen des Gedenkens. Der Weckruf: Flagge zeigen gegen Rechts.

Von Frank Bürger

„Das deutsche Vernichtungslager Auschwitz wurde am 27. Januar 1945 von der Roten Armee befreit. Heute gedenken wir der Millionen Menschen, die zwischen 1933 und 1945 von Nazi-Deutschland ausgegrenzt, gedemütigt, verfolgt, verschleppt und ermordet wurden.

Wir trauern heute um alle Opfer des Nationalsozialismus, so Bundespräsident Steinmeier. Die große Mehrheit in unserem Land weiß um unsere Verantwortung und die große Mehrheit in unserem Land steht für die Demokratie. Bleiben wir wachsam und stehen wir auf gegen Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus.

Am 31. Januar findet im Deutschen Bundestag die offizielle Gedenkstunde zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus statt, an der auch der Bundespräsident teilnimmt.“

So ist es auf der Homepage des Bundespräsidenten zu lesen.

Ibraimo Alberto (links) und Frank -Walter Steinmeier

Ibraimo Alberto ist einer der Teilnehmer einer der Teilnehmer einer Diskussionsrunde in der Evangelischen Weihnachtskirchengemeinde am 21. April um 11 Uhr nach dem Gottesdienst. Mit dabei auch die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Dr. Carola Brückner, die schon bei einer ersten Runde zu Gast war.

Dr. Carola Brückner. Foto: Phil Dera

In Spandau setzten Bischof Christian Stäblein und Superintendent Florian Kunz am 28. Januar Akzente

Auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke findet angemessene Worte:

Haltung zeigen und nicht schweigen: Ministerpräsident Dietmar Woidke appelliert anlässlich des morgigen bundesweiten Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus an alle Brandenburgerinnen und Brandenburger, sich weiter mit aller Kraft gegen Hass und Diskriminierung zu wehren. Woidke erklärte heute in Potsdam:

„Es ist unsere Verantwortung, dass wir allen Formen rechtsradikaler Hetze in Worten und Taten entschieden entgegentreten. Die barbarischen Verbrechen der Nationalsozialisten müssen uns immer wieder Mahnung sein. Wie verletzend und enttäuschend muss es für die  Überlebenden des Holocausts sein, mitzuerleben, dass Rechtsextremisten  in Deutschland wieder Pläne schmieden und ganze Bevölkerungsgruppen ausgrenzen und Millionen Menschen – auch mit Deutscher Nationalität – ausweisen wollen. Das hat viele Bürgerinnen und Bürger erschüttert. Deswegen sind Hunderttausende aufgestanden für Demokratie und Freiheit und Weltoffenheit. Nur damit erreichen wir gesellschaftlichen Zusammenhalt, Zukunftskraft und eine weiterhin gute Wirtschaftsentwicklung. Nie wieder ist jetzt.

Bald wird die Generation der Zeitzeugen keine eigene Stimme mehr haben. Wir sind die Erben ihrer Menschlichkeit und ihres unabdingbaren Willens zur Versöhnung. Es liegt an uns, ihr Vermächtnis fortzuführen, an junge Menschen weiterzugeben und dafür zu sorgen, dass rechtsextremistischem und antisemitischem Gedankengut der Nährboden entzogen wird.

Deswegen rufe ich Sie auf: Machen Sie weiter! Bleiben Sie laut! Widersprechen Sie! Stehen wir zusammen und kämpfen gegen Hass, Rassismus und Rechtsextremismus!“

An historischem Ort wird in der badischen Festspielstadt Schwetzingen. Ausgangspunkt meiner langen Reise.

„In Schwetzingen begann das Erinnern an die jüdische Gemeinde und deren Schicksal während des Naziregimes 1933 bis 1945 im Jahr 1976 bei einem Schulprojekt am Hebel-Gymnasium unter der Leitung des damaligen Religionslehrers Albrecht Lohrbächer. Auf Spurensuche nach jüdischem Leben nahmen die Schüler Kontakte zu den Überlebenden des Holocausts auf. Ihre Zeitzeugenberichte mündeten in eine Dokumentation zur Geschichte der Schwetzinger Juden. Darüber hinaus wurde am 12. November 1978 zum 40. Jahrestag der Reichspogromnacht der erste Gedenkstein am Eingang zum nördlichen Zirkelgebäude, das von 1911 bis 1933 teilweise als Synagoge diente, feierlich enthüllt.

Der zweite Stein der Gedenkstätte, die in Granit gemeißelte Thorarolle des jungen Steinmetzen Dennis Kolb, entstand 2005 im Rahmen des landesweiten ökumenischen Jugendprojektes „Mahnmal“ zur Erinnerung an die Deportation der badischen Juden ins Internierungslager Gurs am 22. Oktober 1940. Beide Steine wurden nach dem Entwurf von Stadtbaumeister Mathias Welle in Zusammenarbeit mit dem Land Baden-Württemberg zu einer jüdischen Gedenkstätte vereint und am 1. April 2006 in Anwesenheit ehemaliger jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger offiziell übergeben“, ist es auf einer Tafel in der Nähe des Amtsgerichts zu lesen.

Albrecht Lohrbächer war der Religionslehrer während der Zeit des Besuches des Autoren im Schwetzinger Hebelgymnasium

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