Weihnachten Special in der Weihnachtskirche

Sammlung Barbara Herrberg

Berlin. Überall laden zu Heiligabend und Weihnachten die Kirchen zu ihren Vespern ein. Das ist auch in der evangelischen Weihnachtskirche der Fall. Dazu kommt aber am 24. Dezember um 23 Uhr und am 2. Weihnachtsfeiertag um 10 Uhr „Weihnachten Special in der Weihnachtskirche“.

Von Frank Bürger

Die Traditionen sind wichtig. Auch für die Gemeinde der evangelischen Weihnachtskirche. Außer der Reihe nun ein Weihnachtsspecial. An Heiligabend um 23 Uhr lädt der Textautor zur Bildmeditation ein. Es ist eine weihnachtliche Zeitenwanderung zu Stationen, weit über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus.

Am 3. Januar 1851 führte der französische Physiker Léon Foucault im Keller seines Hauses einen Versuch durch, bei dem er ein zwei Meter langes Pendel dicht über dem Boden schwingen ließ und seine Bahn genau markierte. Er beobachtete, dass sich die Schwingungsebene des Pendels langsam drehte. Die Schwerkraft, die nur senkrecht wirkt, konnte diese Drehung nicht verursachen, und keine weitere äußere Kraft wirkte auf das Pendel ein. Also war es nicht das Pendel, sondern der Boden (die Erde), der seine Richtung änderte. Genau genommen beschreibt das Pendel eine enge Rosettenbahn (siehe nebenstehende Abbildung), womit sich die Schwingungsebene des Pendels gegenüber dem Boden langsam dreht.

Am 3. Februar 1851 führte Foucault den Versuch in der Pariser Sternwarte mit einem 12 Meter langen Pendel durch. Am 26. März 1851 führte er ihn im Panthéon mit einem 67 Meter langen Pendel und einem 28 Kilogramm schweren Pendelkörper der Öffentlichkeit vor.

Die Erdrotation konnte nachgewiesen werden.

Das Panthéon (altgriechisch παν pan, deutsch ‚alles‘ und θεός theós, deutsch ‚Gott‘) auf dem Hügel der heiligen Genoveva in Paris (5. Arrondissement) ist die nationale Ruhmeshalle Frankreichs und die Grabstätte berühmter französischer Persönlichkeiten.

Begraben sind die Vertreter der Weltliteratur Alexandre Dumas, Victor Hugo, Voltaire, Marie Curie und auch Louis Braille, Erfinder der Blindenschrift. Nur eine Station der Reise…Weltluft in der Weihnachtskirche.

An der Orgel nimmt dann Kantor Jürgen Trinkewitz Platz, als Lektor agiert Karsten Grüneberg.

Am 12. Sonntag nach Trinitatis standen in diesem Jahr auch ein Blinder und das Thema Heilung im Mittelpunkt.

Barbara Herrberg (Orgel und Puppe) und Frank Bürger, Pfarrer im Ehrenamt an der Weihnachtskirche haben lange überlegt. Sie liebt das Puppenspiel, sie liebt die Musik. Es kommt zur Begegnung eines Geistlichen aus der heutigen Zeit  mit einer Puppe aus Israel. Grundlage des sich ergebenden spontanen Dialogs ist eine Heilungsgeschichte. Die Begegnung findet in der Wüste statt.

Hintergrund war die Erstbeschäftigung mit dem Text in der Heidelberger Heiliggeistkirche während seiner Ausbildung.

Die Heiliggeistkirche ist der Geburtsort des Heidelberger Katechismus. 1563 entstand dort der Katechismus durch Zacharias Ursinus, einem Schüler Melanchthons, im Auftrag des Kurfürsten Friedrich III. Zu der Zeit stieg Heidelberg zum mondänen Zentrum der calvinistischen Welt auf, zum Genf des Nordens.

Der Heidelberger Katechismus ist weltweit die wichtigste Bekenntnisschrift der reformierten Kirche. Er wurde in über 40 Sprachen übersetzt und auf der Synode von Dordrecht (1619) zum Bekenntnis aller Reformierten erklärt.

Auf die Frage: „Was ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben?“, antwortet er: „Dass ich mit Leib und Seele im Leben und im Sterben nicht mir, sondern meinem getreuen Heiland Jesus Christus gehöre.“

Quelle: Heiliggeistkirche Heidelberg

Hier die Aufnahme dazu von Rainer Herrberg

Nun werden am 2. Weihnachtstag um 10 Uhr in der Weihnachtskirche wieder die „Puppen“ sprechen. Dieses Mal kommt es nicht zu einer Begegnung in der Wüste, sondern am Stall von Bethlehem. Den Lektorendienst übernimmt Juliane Heger, Mitarbeiterin Deutsch-Polnische Nachrichten. Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es Weihnachtsliedersingen.

Sammlung: Barbara Herrberg

Hier noch ein Gruß des Sängerbundes Schwetzingen zur Weihnacht nach Berlin. Dazu ein Foto mit der Vorsitzenden Sabine Rebmann (links) und Heinz Bürger, ältester Sänger des Vereins (Mitte) zur Diamantenen Hochzeit.

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