

Berlin. Die nächste fixe Präsentation des Buches „Kloster Götschendorf“ ist für den 16. Februar um 19 Uhr im Gemeindehaus von Schlagenthin geplant. Es ist eine Rückkehr an altbekannte Stätte.
Von Frank Bürger
Die einst romanische Backsteinkirche, die unter dem Einfluss des Klosters Jerichow entstand, wurde im 16. Jahrhundert stark zerstört. Heute ist vom Backsteinbau lediglich der rechteckige Chor einschließlich des Triumphbogens erhalten. Nachdem 1658 die Kirche niederbrannte, wurde der Saalbau in Fachwerkbauweise ergänzt und ein separater Glockenturm in gleicher Ausführung, einzigartig im Elbe-Havel-Gebiet, erbaut. Darin befinden sich noch die ursprünglichen Bronzeglocken aus dem 17. Jahrhundert. Im Innenraum sind die mit Engeln bemalte Kassettendecke, der Altar und eine Kanzel mit Bemalungen- die vom Patronat von Treskow gestiftet wurde – zu entdecken. Im Zentrum des Altars ist ein Gemälde mit manieristischen Lichteffekten abgebildet, das auf das Jahr 1658 datiert wurde.
Quelle: Kiba
Keine Unbekannte ist Anna-Christin Selle, die mit das Gotteshaus 2019 saniert hat und noch immer saniert. Über den aktuellen Stand informiert Simone Pötschke in der Volkstimme Jerichower Land. Katrin Hertwig hat uns den Beitrag der Volksstimme zur Verfügung gestellt. Herwig, teilt auch mit, dass die Arbeiten bis März abgeschlossen sein sollen. Selle arbeitet für das Restaurierungsatelier Tom Zimmermann.

Selle hat bereits Erfahrung in diesem Bereich gesammelt. Unter anderem beschäftigte sie sich mit der Dorfkirche im brandenburgischen Kummerow bei Schwedt. Als Studentin kam sie mit dem Grabmal Friedrich-Wilhelm Murnaus und dem Muschelsaal im Schloss Rheinsberg in Berührung. Also Weltluft in Kummerow, das mit unserer Familie eng verbunden ist.
Am 26. Oktober erinnerte man sich an den 170. Geburtstag von Elisabeth von Plotho. Sie gilt als Vorbild für die weltbkannte Romanfigur Effi Briest aus der Feder von Theodor Fontane. Begraben liegt sie auf dem Südwestfriedhof Stahnsdorf. nicht unweit davon befindet sich das Ehrengrab von Friedrich Wilhelm Murnau.
Am 11. März 1931, kurz vor einer Europa-Promotion-Tour Murnaus, verlor sein Diener, der 14-jährige Filipino Garcia Stevenson, auf der Küstenstraße südöstlich von Santa Barbara (Kalifornien) die Beherrschung über das Auto, in dem die beiden fuhren, so dass es frontal mit einem Lkw zusammenstieß. Murnau starb wenige Stunden später an seinen Verletzungen. Nur elf Personen haben von ihm am 19. März Abschied genommen, darunter Greta Garbo.
Bei der Beisetzung in Berlin hielt der weltberühmte Regisseur Fritz Lang, Schöpfer des cineastisch bedeutenden Streifens „Metropolis“ und des Heldenepos „Die Nibelungen“ eine Grabrede. Unter den Gästen auch der Schauspieler Emil Jannings, der beim „Faust“ die Rolle des Mephistos übernahm.
Die optische Umsetzung des „Faust-Stoffes“ ist brillant, das Spiel mit Licht und Schatten beherrscht Murnau wie kein anderer. Vor allem in den Anfangs- und Schlussbildern des Films, in jenen Szenen, wo die Atmosphäre der mittelalterlichen Stadt heraufbeschworen wird, gelingen Murnau Bilder, die sich einprägen.
Zurück zu Schlagenthin:
Ein Blick in den Chorraum unterstreicht die Bedeutung der Restaurationsarbeiten. Dort befindet sich ein zweiteiliger Altaraufsatz aus Holz mit flankierenden Säulen und bekrönendem gesprengten Giebel mit Pyramide und Vasen. Im Zentrum steht ein Abendmahlsgemälde mit manieristischen Lichteffekten, im Aufsatz das Kruzifix. Der Altar ist auf das Jahr 1658 datiert. Auf dem Altar stehen zwei ziemlich hohe, aber unschön profilierte Zinnleuchter. Sie wurden 1585 durch den brandenburgischen Zolleinnehmer Anton Tuscheer gestiftet.
Vor dem Altar liegen, im Fußboden unter einer Klappe im Bohlenbelag, die Inschriften – zum Teil zerstört; zum Teil verdeckt. Außerdem zwei figurierte Grabplatten aus Sandstein: östlich die eines am 2. September 1616 verstorbenen Ritters von Treskow, westlich die einer am 8. Februar 1602 verstorbenen Marta von Treskow, beide stehend, er im Harnisch, den Helm zwischen den Füßen, mit lockigen Haar, starkem Schnurr- und breitem, langen Kinnbart, sie betend in Haube und Halskrause.
Die Kanzel befindet sich auf der Nordseite am westlichen Ende des Chores. Die hölzerne Kanzel mit Schalldeckel wurde von Margareta von der Schulenburg, wie die große Glocke wohl auch 1620, gestiftet. Auf dem polygonalen, mit Diamantbeschlägen und anderen ornamentalen Verzierungen geschmückten Kanzelkorb sind in Arkadenrahmen die vier Evangelisten dargestellt.
Ein auffallendes Schmuckstück: An der Chornordwand zwischen den beiden Rundbogenfenstern hängt ein prächtiges hölzernes Trophäen-Epitaph des Hans Christoph von Treskow. Der Hauptmann in polnischen Diensten, Hans Christoph von Treskow, ist 1702 in Warschau am hitzigen Fieber gestorben. Ein gemaltes ovales Brustbild ist umrahmt von einer Ahnenprobe und einem Kranz aus Kriegsflaggen und Waffen.
Weitere Archivfotos aus dem Jahr 2019
Am Palmsonntag 2015 feierte die evangelische Kirchengemeinde Schlagenthin mit einem Familiengottesdienst um 10 Uhr die Einweihung des Schlagenthiner Holzengels. Besonders dazu eingeladen sind alle Kinder, die an der Entstehung des Engels mitgewirkt haben.
Die Predigt wird Altbischof Wolfgang Huber halten. Er bekleidete von 1994 bis 2009 das Amt des Bischofs der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und war von 2003 bis 2009 Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Weltluft wenige Meter entfernt, das Schlagenthiner Schloss…

Das Hauptgebäude wurde vermutlich Ende des 16. Jahrhunderts von Jochen von Tresckow, Mitglied der großen Adelsfamilie von Tresckow, denen viele Schlösser rund um Berlin und in Mecklenburg gehörten, darunter auch Schloss Friedrichsfelde, erbaut. Bekannt ist die Familie durch Henning von Tresckow bis heute, er war 1944 maßgeblich mit am Hitler-Attentat beteiligt und wurde zum Tode verurteilt.
Das Schloss ging 1764 in den Privatbesitz des Prinz Ferdinand von Preußen über, dessen Familie das Anwesen 1845 an Graf Harry von Arnim-Nassenheide weitergab.
Der lebenslustige Prinz hatte eine Reihe von Liebschaften. Zu ihnen gehörte Auguste Arendt, die Tochter eines jüdischen Geldwechslers, mit der er sieben uneheliche Kinder hatte. Die zweitälteste Tochter Elisabeth, später geadelte von Prillwitz, erbte das Gut Schlagenthin. Es wurde ihr zugelost. Sie heiratete den uckermärkischen Adeligen Harry von Arnim, der später eine steile Kariere im diplomatischen Dienst Preußens und Deutschlands machte, aber durch Differenzen mit Bismarck ins Ausland fliehen musste.
Zu der Dynastie in der Uckermark gehörte auch der CDU-Politiker Alard von Arnim, der gerade diese deutsch-polnische Schiene pflegte. Er entwickelte mit die EFOP-Stiftung unter dem Dach des Evangelischen Jugend- und Fürsorgewerkes (EJF) und setzte über sein Gut in Fredenwalde Akzente. Die Europäische Fürsorgestiftung EFOP (Europejska Fundacja na Rzecz Osob Potrzebujacych EFOP) ist eine polnische NGO, die sich für Menschen in schwierigen Lebenssituationen, vor allem für Kinder und Jugendliche, einsetzt. Stifter der EFOP-Stiftung ist das EJF.
Er pflegte enge Kontakte zu Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Um 1915 war noch die bekannte Romanautorin Elisabeth von Arnim-Schlagenthin Besitzerin gewesen“, so Matthias Knake. So liegt in einem der Zimmer das Buch „Die preußische Ehe“ von der Autorin. Sie war Bestsellerautorin seit ihrer ersten erfolgreichen Veröffentlichung von „Elizabeth und ihr Garten“. Erwähnenswert: Im August 1907 zog von Arnim mehrere Wochen mit Pferden und einem Planwagen durch Südengland. Diese Erlebnisse verarbeitete sie später wieder zu einem Roman. Während dieser Reise besuchte sie Herbert George Wells und dessen Familie in Sandgate in der Nähe von Folkestone. Sie wurde die Geliebte des Genies, der sowohl den Roman „Die Zeitmaschine“ und „Kampf der Welten“ schrieb. Die cineastischen Erfolge sprechen eine Sprache für sich.
Einer der letzten Präsentation fand auch in einem der von der Familie von Arnim geprägten Orten statt, die cineastische Ausstrahlung hatte
Bernd von Arnim wurde in Criewen geboren und entstammte einem märkischen Adelsgeschlecht von Arnim und war der Sohn des Gutsbesitzers Gustav von Arnim (1820–1904), Mitglied des Preußischen Herrenhauses, und dessen Ehefrau Klara, geborene von Prillwitz (1831–1883).[1]
Arnim heiratete am 5. Dezember 1877 in Brighton (England) Margarete Freiin von Arnim (* 9. Dezember 1859 in Berlin; † 2. Mai 1940 auf Gut Criewen). Sie war die Tochter des preußischen Kammerherrn und Wirklichen Geheimrats Harry von Arnim, Gutsbesitzer auf Güstow, Schlagenthin und anderen, und dessen Ehefrau Sophie Gräfin von Arnim aus dem Hause Boitzenburg. Das Ehepaar hatte fünf Kinder, darunter der spätere Generalmajor der Wehrmacht Harry von Arnim.

So führt die Linie wieder nach Schlagenthin.
Am 15. März 1922 wurde dort nach vielen Quellen der bekannte Regisseur Horst Wendlandt geboren. Sein Geburtsname Horst Otto Grigori Gubanov. Wendlandt war der Sohn eines russischen Landarbeiters und einer Deutschen. Er wurde von der Schwester seiner Mutter adoptiert und nahm ihren Namen an.
In Berlin, arbeitete Wendlandt wieder für verschiedene Filmfirmen, zunächst als Kassierer und dann als Herstellungsleiter. 1956 wurde er von Artur Brauner für dessen CCC-Filmgesellschaft engagiert. 1961 wechselte Wendlandt zur Rialto Film, bei der er ab 1972 über die Mehrheit der Anteile verfügte.
Wendlandt wurde auf dem deutschen Markt zum schärfsten Konkurrenten seines früheren Arbeitgebers Artur Brauner. Mit der Produktion der erfolgreichen und lukrativen Edgar-Wallace- und Karl-May-Filme in den 1960er Jahren erlangte er größte Popularität. Nach dem Tod der Winnetou-Figur im letzten Teil der Winnetou-Trilogie 1965 prasselte auf den Produzenten eine in der deutschen Kinogeschichte bis dahin einmalige Protestwelle nieder, die ihn dazu veranlasste, sofort mit den Vorbereitungen für das nächste Karl-May-Abenteuer Old Surehand 1. Teil zu beginnen, bei dem er den Helden filmisch wiederauferstehen ließ. Doch als Ende 1966 die Exklusivverträge Wendlandts mit den Stars Lex Barker und Pierre Brice ausgelaufen waren und Brice zögerte, den neuen Vertrag zu unterschreiben, beendete Wendlandt die weitere Zusammenarbeit, zumal der Erfolg der Winnetou-Filme inzwischen nachgelassen hatte.
1998 erhielt Wendlandt den Scharlih-Preis, die bekannteste Auszeichnung, die mit dem Namen Karl May verbunden ist.
Wendlandt hatte 1969 Gut Rothsee im Landkreis Weilheim-Schongau erworben und nutzte es als Zweitwohnsitz und für legendäre Feiern mit Schauspielern und Filmteams. Er liegt in der Familiengruft der Kapelle des Gutes begraben.
(Quelle: Wikipedia)
Mit dem Buch „Kloster Götschendorf“ kehrt nach Criewen wieder eine russische Note zurück.
Am Sonnabend, 8. Oktober gab es in der Schlosskirche Criewen eine Buchpräsentation. Frank Bürger, Pfarrer im Ehrenamt, Religionslehrer und Journalist, stellt sein Buch „Kloster Götschendorf“ vor.
„Es war das Lieblingsjagdschloss von Fürst Leopold IV., dem Vater von Dr. Armin Prinz zur Lippe. Heute hat auf dem Gelände das westlichste Kloster der russisch-orthodoxen Kirche seinen Sitz. Die Rede ist von Schloss Götschendorf in der Uckermark, das der letzte regierende Fürst Lippes 1910/11 erbauen ließ. Das Kloster Götschendorf ist das einzige Kloster der Berliner Diözese der russisch-orthodoxen Kirche. Der Russland-Journalist Norbert Kuchinke stieß auf seiner Suche nach einem für ein von ihm geplantes russisch-orthodoxes Kloster in der Nähe Berlins auf das Gelände. Nach anfänglichem Zögern der einheimischen Verantwortlichen halfen schließlich Kontakte in die Potsdamer Staatskanzlei und die Fürsprache von Pfarrer Horst Kasner, Vater der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel, aus Templin bei der Verwirklichung des Projekts. Der Macher vor Ort ist Abt Daniil Irbits. Mit vielen Farbbildern beschreibt das Buch Vergangenheit und Gegenwart des Klosters sowie des Herrenhauses. Das Gut mit Herrenhaus ist seit dem 15. Jahrhundert im Besitz der Familie von Arnim, 1910 wurde ein neues Gutshaus errichtet, 1942–1945 war es Jagd- und Gästehaus von Hermann Göring und bis 1975 Ferienhaus der Nationalen Volksarmee, danach des Rates des Kreises und des Ministeriums der Staatssicherheit. Seit 1990 stand es leer, 2007 wurde ein Kloster eingerichtet. Vor allem die Bezüge zum Leben und Wirken des Autoren sind interessant. Da wandern die Gedanken zum benachbarten Schloss Wartin, wo die einstige Bundesjustizministerin Hertha Däubler-Gmelin oft zu Gast war. Da wandern die Blicke zu Angela Merkel, der ehemaligen Bundeskanzlerin und Matthias Platzeck, dem ehemaligen brandenburgischen Ministerpräsidenten. Beeindruckend und wichtig für die augenblickliche Situation, in der die Augen alle nach Kiew und Moskau schauen: Es wird deutlich, der Abt distanziert sich von den Geschehnissen in der Ukraine und von Putin, hilft Ukrainern vor Ort. Vor allem das reichliche Bildmaterial unterstreichen die Geschichte. Das ausführliche Quellenverzeichnis lassen die Darstellungen überzeugend wirken.“
Aus einer Rezension bei „Amazon“
Das Buch hatte schon Medienresonanz

Über Spotify ist noch einmal der Radiobeitrag zum Kloster Götschendorf über ein Gespräch von mir und Pfarrerin Barbara Manterfeld-Wormit bei Antenne Brandenburg zu hören.
Hier nun noch mal der Beitrag im Netz für alle, später bei „Apropos Sonntag“ in der Playlist





