Buchpräsentation an historischem Ort

Der Autor mit seinem Buch in der Criewener Schlosskirche. Foto: privat

Berlin. Die nächste Präsentation des Buches „Kloster Götschendorf“ gab es in der Schlosskirche Criewen, verbunden mit vielen Erinnerungen.

Von Frank Bürger

Die ersten Begegnungen mit dem russisch-orthodoxen Gottesdienst hatte ich in der Hauskapelle des Klosters.

Ich war als Prädikant, was ich immer noch bin: Prädikant im früheren Kirchenkreis Angermünde. So hielt ich auch regelmäßig Gottesdienste in Criewen, Hohenlandin, Niederlandin und weiteren Orten des Kirchenkreises. Verantwortlich für meine eigene Beauftragung zur Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung waren Pfarrer Gunter Ehrlich und Justus Werdin. Die Ernennungsurkunde erhielt ich von Justus in der Schlosskirche Criewen

So habe ich es in meinem Buch niedergeschrieben. In der Schlosskirche taufte ich auch meine Tochter Anastasia. Deshalb war die Präsentation mit besonderen Momenten verbunden.

Schloss Criewen gehörte als Herrenhaus zu einer ehemaligen Gutsanlage mit Wirtschaftshof, Lenné-Park sowie Gärtner- und Gerätehaus der ehemaligen Gutsgärtnerei.

Das dreiflügelige Herrenhaus besteht aus einem höheren Mitteltrakt und  zwei in gleicher Flucht angeordneten niedrigen Seitenflügeln. Der Mitteltrakt ist 1746 entstanden. Darauf verweist auch die barocke Grundrisslösung  im Inneren. Tonnengewölbe überspannen die Räume der Kelleranlage. Es  war die Zeit, als Kammergerichtspräsidenten Carl Ludwig von Rebeur Besitzer des Gutes war.

Vermutlich um 1820 errichtete Otto Franz von Arnim-Criewen auf den  Grundmauern des Mitteltrakts ein neues Herrenhaus. Der Mitteltrakt in seiner barocken Ausprägung ist ein schlichter, zweigeschossiger Putzbau mit hohem Mansarddach und Fledermausgauben. Zum harmonischen Gesamteindruck trägt auch der vorkragende, auf vier säulenartig gestalteten Holz[1]stützen ruhende Balkon bei. Unterhalb des Balkons führt eine vierstufige Freitreppe zum Haupteingang. Die Gliederung der parkseitigen Fassaden gleicht in etwa der zum Hof.

Zum Ende des 19. Jahrhunderts erfolgte unter Bernd von Arnim-Criewen  die Erweiterung des Herrenhauses durch die beiden Seitenflügel.

Die Gutsanlage wurde nach 1945 im Zuge der Bodenreform enteignet,  das Land an Klein- und Neubauern verteilt und ein Volkseigenes Gut gegründet. Bis 1949 wohnten Vertriebene aus den ehemaligen deutschen Ost[1]gebieten im Schloss, das danach bis 1975 als Berufsschule des volkseigenen Gutes mit Internat und Verwaltung diente. In dieser Zeit wurden die  Fassaden der Gutsgebäude mit einfachem Putz versehen.

Von 1997 bis 2002 erfolgten Umbau und Sanierung des Herrenhauses  sowie weiterer Teile der Gutsanlage. Der Mitteltrakt als Haupthaus dient  heute dem Verein Freunde des deutsch-polnischen Europa-Nationalparks Unteres  Odertal e. V., der Nationalparkstiftung Unteres Odertal und der Brandenburgischen Akademie Schloss Criewen als Sitz gleichberechtigter Partner. Die historischen Säle des Schlosses werden für Veranstaltungen und Konferenzen genutzt. Der Saal kann als Trauraum genutzt werden. Er bietet Platz für 70 Gäste.

Um 1822 ließ sich der damalige Besitzer des Rittergutes Otto von Arnim  an der Stelle des alten Dorfes einen Landschaftspark anlegen. Er beauftragte dazu keinen Geringeren als den preußischen Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenné, das Terrain zur Oder hin neu zu ordnen. Lenné bezog die Kirche und den Patronatsfriedhof mit in die Gestaltung ein. Neben geschwungenen Wegen, Teichen und Brücken findet man hier alle typischen Elemente eines englischen Landschaftsparks. Sichtachsen  verbinden die beiden Schlösser miteinander und geben den Blick frei in die entfernten Hügelketten am Rande des Odertals. Einheimische Bäume wechseln sich ab mit Eiben, Linden, der Schwarzkiefer sowie Sumpf[1]zypressen.

Das ehemalige von Arnimsche Gutshaus – das Schloss Criewen – wurde neu  renoviert. Hier hat inzwischen die Brandenburgische Akademie Schloss Criewen ihren Sitz.

Diese oben genannte Kirche hat auch liturgisch seine Bedeutung. Hier  bekam ich nicht nur die Beauftragung zur Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung, hier taufte ich auch meine Tochter Anastasia.

Der Hofgartenintendant Ludwig von Sckell, Schöpfer des Schlossparks  von Schwetzingen, der Nymphenburg und des Englischen Gartens in München war sein Lehrmeister. Peter Joseph Lenné schuf Paradieslandschaften von Gärten, auch im preußischen Potsdam

Die Linien führen also von Criewen in die brandenburgische Landeshauptstadt, wo ich das Buch bereits präsentiert habe. Dazu in meine Heimat Schwetzingen. Dort kann das Buch in der Zentralbibliothek und in meinem Heimatgymnasium, dem Johann-Peter-Hebel-Gymnasium, ausgeliehen werden.

Von der Taufe damals hin zu meinem Engagement als ehrenamtlicher Pfarrer in der evangelischen Weihnachtskirche in Spandau.

Nun folgt erst einmal der Besuch im Sendestudio der Evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

Taufe der Anastasia in der Schlosskirche
Taufe des kleinen Henri in der Weihnachtskirche Spandau 15 Jahre später

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