
Berlin. Es sind nur noch wenige Exemplare des Buches „Kloster Götschendorf“ da. Nun gibt augenblicklich zwei fixe Präsentationen: In Criewen (Land Brandenburg) am 7. Oktober und am 23. Oktober in Genthin (Land Sachsen-Anhalt).
Von Frank Bürger
Das Erscheinen des Buches „Kloster Götschendorf“ unter dem Dach des Klotz-Verlagshauses im Januar 2023 animierte die „Deutsch-Polnischen Nachrichten“ zu vielen Gesprächen und inzwischen vier Präsentationen in Spandau und Potsdam.
Für meine Familie hat Criewen eine historische Bedeutung. Dort taufte ich meine Tochter Anastasia. An der Wand in meinem Jugendzimmer hängt das Bild von meiner Berufung zum Prädikanten, in der Schlosskirche Criewen. Und am 7. Oktober um 15 Uhr bedeutet Criewen eine Rückkehr an historischen Ort. Dort präsentiere ich mein Buch „Kloster Götschendorf“. Es geht auch um eine russische Note.
Am 15. März 1922 wurde dort nach vielen Quellen der bekannte Regisseur Horst Wendlandt geboren. Sein Geburtsname Horst Otto Grigori Gubanov. Wendlandt war der Sohn eines russischen Landarbeiters und einer Deutschen. Er wurde von der Schwester seiner Mutter adoptiert und nahm ihren Namen an.
Der Autor des Textes arbeitete mehrere Jahre für die Märkische Oderzeitung. Hier gibt es bezüglich der Präsentation ein Gespräch.
Am 23. Oktober um 17 Uhr geht es dann in die Stadtbibliothek Genthin, Dattelner Str. 1, 39307 Genthin. Auch in Genthin war der Autor einige Zeit tätig. Nicht unweit von Genthin liegen Jerichow und auch Zerben, das im Hinblick auf Theodor Fontane eine sehr wichtige Rolle spielt. Hier finden auch noch Gespräche statt.
Über die Arbeit dort hat sich ein enger Kontakt zu dem Genthiner Hartmut Glöckner aufgebaut, der an der Realisierung des Termins mitgewirkt hat. Er ist nicht nur Literaturliebhaber, sondern begeistert sich für das Orgelspiel. Der Weg von dort aus zu Wolfgang Seifen, einem der besten Improvisationskünstler an der Kirchenorgel und Klavier war kein weiter.
Ab Oktober 2000 war er Professor für Improvisation und Liturgisches Orgelspiel an der Universität der Künste in Berlin, im Oktober 2021 erfolgte seine Emeritierung. 2002 wurde er von Kardinal Sterzinsky in die Kirchenmusik-Kommission des Erzbistums Berlin berufen. Von 2003 bis 2006 war er Vorsitzender der Konferenz der Leiter katholischer Ausbildungsstätten für Kirchenmusik in Deutschland.
2004 wurde er zum Titularorganisten an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche in Berlin berufen und ist dort künstlerischer Leiter des Internationalen Orgelimprovisationsfestivals Berlin und (gemeinsam mit Helmut Hoeft) der Orgelkonzertreihe Meisterkonzerte Berlin. Er hat viele Veröffentlichungen über Orgelbau und Orgelimprovisation herausgegeben und zahlreiche Kompositionen für Chor, Orgel sowie Kammermusik geschrieben. Ferner wirkte Seifen bei etlichen Rundfunk- und Fernsehproduktionen mit und legte CD-Einspielungen mit Orgelimprovisationen vor. Er pflegt eine rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland. 2021 erfolgte die Emeritierung als Professor an der UdK Berlin. 2022 dann die Verabschiedung als Titularorganist an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Berlin. Doch gibt es dort eine enge Verbundenheit.
Seifen war und ist öfter in Genthin und Jerichow zu Gast. Stolz sind die Deutsch-Polnischen Nachrichten auf die YouTube-Beiträge, die mit Erlaubnis Seifens produziert werden durften.
Doch der Weg von Genthin nach Zerben und Schlagenthin ist kein weiter.
Artikel der Volksstimme


Hier nun Infos zum Buch „Kloster Götschendorf“
„Es war das Lieblingsjagdschloss von Fürst Leopold IV., dem Vater von Dr. Armin Prinz zur Lippe. Heute hat auf dem Gelände das westlichste Kloster der russisch-orthodoxen Kirche seinen Sitz. Die Rede ist von Schloss Götschendorf in der Uckermark, das der letzte regierende Fürst Lippes 1910/11 erbauen ließ. Das Kloster Götschendorf ist das einzige Kloster der Berliner Diözese der russisch-orthodoxen Kirche. Der Russland-Journalist Norbert Kuchinke stieß auf seiner Suche nach einem für ein von ihm geplantes russisch-orthodoxes Kloster in der Nähe Berlins auf das Gelände. Nach anfänglichem Zögern der einheimischen Verantwortlichen halfen schließlich Kontakte in die Potsdamer Staatskanzlei und die Fürsprache von Pfarrer Horst Kasner, Vater der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel, aus Templin bei der Verwirklichung des Projekts. Der Macher vor Ort ist Abt Daniil Irbits. Mit vielen Farbbildern beschreibt das Buch Vergangenheit und Gegenwart des Klosters sowie des Herrenhauses. Das Gut mit Herrenhaus ist seit dem 15. Jahrhundert im Besitz der Familie von Arnim, 1910 wurde ein neues Gutshaus errichtet, 1942–1945 war es Jagd- und Gästehaus von Hermann Göring und bis 1975 Ferienhaus der Nationalen Volksarmee, danach des Rates des Kreises und des Ministeriums der Staatssicherheit. Seit 1990 stand es leer, 2007 wurde ein Kloster eingerichtet. Vor allem die Bezüge zum Leben und Wirken des Autoren sind interessant. Da wandern die Gedanken zum benachbarten Schloss Wartin, wo die einstige Bundesjustizministerin Hertha Däubler-Gmelin oft zu Gast war. Da wandern die Blicke zu Angela Merkel, der ehemaligen Bundeskanzlerin und Matthias Platzeck, dem ehemaligen brandenburgischen Ministerpräsidenten. Beeindruckend und wichtig für die augenblickliche Situation, in der die Augen alle nach Kiew und Moskau schauen: Es wird deutlich, der Abt distanziert sich von den Geschehnissen in der Ukraine und von Putin, hilft Ukrainern vor Ort. Vor allem das reichliche Bildmaterial unterstreichen die Geschichte. Das ausführliche Quellenverzeichnis lassen die Darstellungen überzeugend wirken.“
Aus einer Rezension bei „Amazon“
