Kritische Vorstellung in Potsdam

Konstruktive Gespräche gab es mit Jürgen Graalfs bei der Buchvorstellung in Potsdam

Berlin. Nun gab es die erste Präsentation des Buches „Kloster Götschendorf“ außerhalb von Spandau. Im Potsdamer Gemeindezentrum Bergstücken gab es intensive Auseinandersetzungen über die Bedeutung des russisch-orthodoxen Klosters in der Uckermark.

Von Frank Bürger

Die Präsentation des Buches „Kloster Götschendorf“ in Potsdam gab es viele Nachfragen, viele Erkenntnisse und rege Diskussionen über Buch und Kloster. Ich machte dabei klar: Ohne Initiative und Abstimmung mit Klosterchef Daniil Irbits.

Auch das Engagement des Abts für die Ukraine standen im Mittelpunkt.

Vor Ort unterstützt ihn von der evangelischen Kirche Pfarrer Horst Kasner, der Vater von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Ein gutes Pendant zum Katholiken Kuchinke. Und Kasners Blicke wandern gerne nach Osten. Seine
Wurzeln väterlicherseits liegen in Posen. Zudem hat Kasner Weltluft geschnuppert. Zuerst das Studium an der renommierten Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg, weiter an der Kirchlichen Hochschule Bethel und
schließlich an der Hamburger Uni. Einige Wochen nach der Geburt seiner Tochter Angela nahm er in der damaligen DDR eine Pfarrstelle bei Perleberg an, bevor er 1957 in die heutige Uckermark kam.“

Ausführlich wird im Buch geschildert, wie es zur Kostergründung kam…Thema auch am Abend in Potsdam.

Für mich selbst war es die Rückkkehr an alte Stätte. Im Jahr 1996 kam ich aus Schwetzingen nach Babelsberg, arbeitete als Journalist und wohnte auf dem Babelsberger Weberplatz. Ich hatte dabei sehr viel mit Matthias Platzeck und auch Manfred Stolpe zu tun, die im Buch auch eine wichtige Rolle spielen.

Die Partnerschaft zwischen den Kirchengemeinden Schwetzingen und Babelsberg führten mich .in den Osten der Republik, die Verbundenheit der Posaunenchöre reicht bis zum heutigen Tag. Verbundenheit auch über Musikdirektor Detlev Helmer, dessen Lied mit dem Text von Prälat i. R. Traugott Schächtele von Musikern an der evangelischen Weihnachtskirche in Spandau eingespielt wurde zum 200. Geburtstag der badischen Landeskirche.

chon seit einigen Jahren bin ich regelmäßig in diesem besonderen Kloster zu Gast. Mit Abt Daniil baute sich ein vertrauensvolles Verhältnis auf. So war er damit einverstanden, dass ich ein Buch über das Kloster und seine Geschichte schreibe. Die Recherche nahm viel Zeit in Anspruch. Aber es hat sich gelohnt: der Blick auf die Geschichte des Herrenhauses, der Blick auf die Gottesdienste im Tempel, der Blick auf die touristische Entwicklung des Geländes mit seiner besonderen Lage.

Dabei kam mir zu Gute, dass ich einige Jahre in der Uckermark journalistisch zu tun hatte. Ich kannte das Umfeld, lernte wunderbare Menschen kennen und schätzen. Der Weg führte mich auch nach Polen. Grenzüberschreitendes Denken. Diese Begegnungen spielen in dem Büchlein mit seinen vielen Abbildungen eine besondere Rolle. Es gibt einen Einblick in Vergangenheit und Gegenwart, wobei auch der Krieg in der Ukraine nicht ausgeblendet wird.

Zum Inhalt:

Es war das Lieblingsjagdschloss von Fürst Leopold IV., dem Vater von Dr. Armin Prinz zur Lippe. Heute hat auf dem Gelände das westlichste Kloster der russisch-orthodoxen Kirche seinen Sitz. Die Rede ist von Schloss Götschendorf in der Uckermark, das der letzte regierende Fürst Lippes 1910/11 erbauen ließ.
Heute sitzt Abt Daniil gerne in einem runden Pavillon aus Holz, in der er gerne Gäste einlädt.
Das Kloster Götschendorf ist das einzige Kloster der Berliner Diözese der russisch-orthodoxen Kirche. Der Russland-Journalist Norbert Kuchinke stieß auf seiner Suche nach einem Standort für ein von ihm geplantes russisch-orthodoxes Kloster in der Nähe Berlins auf das Gelände. Nach anfänglichem Zögern der einheimischen Verantwortlichen halfen schließlich Kontakte in die Potsdamer Staatskanzlei und die Fürsprache von Pfarrer Horst Kasner, Vater der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel, aus Templin bei der Verwirklichung des Projekts. Der Macher vor Ort ist Abt Daniil Irbits. Mit vielen Farbbildern beschreibt das Buch Vergangenheit und Gegenwart des Klosters sowie des Herrenhauses.
Das Gut mit Herrenhaus ist seit dem 15. Jahrhundert im Besitz der Familie von Arnim, 1910 wurde ein neues Gutshaus errichtet, 1942–1945 war es Jagd- und Gästehaus von Hermann Göring und bis 1975 Ferienhaus der Nationalen Volksarmee, danach des Rates des Kreises und des Ministeriums der Staatssicherheit. Seit 1990 stand es leer, 2007 wurde ein Kloster eingerichtet.
„Vor allem die Bezüge zum Leben und Wirken des Autoren sind interessant. Da wandern die Gedanken zum benachbarten Schloss Wartin, wo die einstige Bundesjustizministerin Hertha Däubler-Gmelin oft zu Gast war.
Da wandern die Blicke zu Angela Merkel, der ehemaligen Bundeskanzlerin und Matthias Platzeck, dem ehemaligen brandenburgischen Ministerpräsidenten.
Er hat persönlich die Eltern der einstigen Bundeskanzlerin getroffen.
Da ist die Begegnung mit der Ukraine, mit Tänzerinnen
Beeindrucken und wichtig für die augenblickliche Situation, in der die Augen alle nach Kiew und Moskau schauen: Es wird deutlich, der Abt distanziert sich von den Geschehnissen in der Ukraine und von Putin, hilft Ukrainern vor Ort.
Vor allem das reichliche Bildmaterial unterstreichen die Geschichte.
Das ausführliche Quellenverzeichnis lassen die Darstellungen überzeugend wirken.
Sehr zu empfehlen“ ist in einer Amazon-Rezension zu lesen.

Gerade gab es ein wichtiges Treffen in Schwedt zur PCK-Raffinerie, die auch für das Kloster wichtig ist und im Buch eine Rolle spielt.

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Bibliografische Daten

ISBN/EAN: 9783949763304

Sprache: Deutsch

Umfang: 144 S., 100 Illustr.

Auflage: 1. Auflage 2023

Preis: 19,90 Euro“

Powerpoint-Präsentation im Gemeindehaus Bergstücken

Frank Bürger, Pfarrer im Ehrenamt, mit Abt Daniil Mai 2022 in Spandau

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