Grenzgespräch mit Rolf Nikel

Berlin. In einem Gespräch mit Pfr i. R. Dr. Justus Werdin, einem langjährigen Begleiter der Deutsch-Polnischen Nachrichten, stellt Rolf Nikel am 21. Juni 2023 um 17 Uhr im Hauptgebäude der Europa-Universität, Senatssaal, HG 109, Große Scharnstraße 59, Frankfurt (Oder) sein neues Buch „Feinde, Fremde, Freunde, Polen und die Deutschen“ vor.

Von Frank Bürger

Botschafter Rolf Nikel (Beauftragter der Bundesregierung für Fragen der Abrüstung und Rüstungskontrolle, Berlin), Foto: Isis Martins

Nach dem Studium der Politik- und Wirtschaftswissenschaften sowie des Völkerrechts in Frankfurt am Main, Durham und Paris war Rolf Nikel lange Jahre im Bundeskanzleramt tätig. Auslandseinsätze führten ihn u. a. In die Sowjetunion, nach Kenia, Frankreich und in die USA.  Von 2014 bis 2020 hat er als deutscher Botschafter in Warschau die Dynamiken in unserer östlichen Nachbarschaft aus nächster Nähe miterlebt und verantwortlich mitgestaltet. Im Januar dieses Jahres ist sein Buch erschienen, in dem er höchst aktuell seine Beobachtungen zum Geschehen vor und nach der von Kanzler Olaf Scholz ausgerufenen „Zeitenwende“ beschreibt – sowohl aus der direkten Nachbarschaftsperspektive als auch in einem weiter gefassten europa- und geopolitischen Kontext. Manch kleine persönliche Anekdote unterstreicht die beispielgebende Authentizität seiner Ausführungen. Die Expertise seiner langjährigen Arbeit im Auswärtigen Dienst der Bundesrepublik Deutschland bringt er auch im Ruhestand in die deutsche Politik ein: als Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik und als Vizepräsident des Deutschen Polen-Instituts.

Für seine Verdienste um die deutsch-polnische Verständigung wurde Pfarrer Dr. Justus Werdin, ehemaliger Osteuropareferent im Berliner Missionswerk, 2017 in Gniezno/Gnesen mit dem „Orden des Weißen Adlers“ ausgezeichnet.

Dr. Justus Werdin erhält den Orden als Anerkennung für sein langjähriges Engagement um den  Ökumenischen Pilgerweg Magdeburg – Gniezno/Gnesen, den er von Anfang an maßgeblich mitverantwortet hat. Gniezno gilt seit dem Mittelalter als geistliches Zentrum Polens. Die deutsch-polnische Pilgerwoche, zu der seit dem Ökumenischen Kirchentag von 2003 alljährlich im Juni eingeladen wird, bringt katholische und evangelische Christen aus Deutschland und Polen zusammen – und einander näher. „Die einstimmige Entscheidung des Landkreises Gniezno beruht auf den gesellschaftlichen und kulturellen Auswirkungen dieses Ökumenischen Pilgerwegs“, so die Begründung. Auch solle auf diese Weise eine Referenz Polens zum Reformationsjubiläum bekundet werden.

Bischof Dr. Markus Dröge, Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, würdigte die Arbeit von Pfarrer Justus Werdin: „Pilgern überschreitet Grenzen. Und mit seinem ausdauernden Engagement hat Dr. Werdin für die Verständigung zwischen Polen und Deutschland ein wichtiges Zeichen gesetzt.

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